„Ich hätt‘ da was für Sie…“

Sie gehört wohl zu den unliebsamsten Aufgaben von PR-Beratern: die telefonische Nachfassaktion. Unliebsam deswegen, weil der Journalist in Klinkenputz-Manier davon überzeugt werden soll, eine Pressemitteilung möglichst großflächig und vielzeilig in seinem Medium unterzubringen.

Doch vielen PR-Beratern gelingt mit ihren Anrufen nur eines: die Senkung der Journalistenlaune gen Nullpunkt. Woran liegt es, dass Redakteure bei PR-Anrufen immer gleich schockgenervt sind? Und vor allem: Was kann man dagegen tun?

PR-Anrufe kommen immer zum falschen Zeitpunkt, nie zum passenden Thema und nie von den richtigen Leuten. Ich spreche aus Erfahrung. Den Großteil meines beruflichen Lebens war ich Journalistin. Also auf der Seite des Schreibtisches beheimatet, auf der die "Schwarze Liste" mit den Nummern von PR-Agenturen hing, bei deren Erscheinen im Display ich auf KEINEN Fall den Hörer abnahm. Auf diese Liste kamen beispielsweise PR-Leute, die das Gespräch starteten mit: „Ich habe Ihnen vor zwei Wochen eine Pressemitteilung geschickt. Haben Sie die bekommen?“ oder "Bin ich da bei Ihnen im Unterhaltungs-Ressort richtig, wenn es um recyclebare Gummistiefel geht?". Nur selten gelang es einem PR-Anrufer, mich zu "erreichen". Mich um den Finger zu wickeln. Mir seine Geschichte so gut zu verkaufen, dass ich sie ins Heft gebracht habe.

 

Keine ahnungslosen Bittsteller
Jetzt sitze ich auf der anderen Seite des Schreibtisches als PR-Beraterin und erinnere mich daran, was die Um-den-Finger-Wickler den anderen Anrufern voraushatten. Gespür, Takt und Vorbereitung. Vor allem letzteres. Denn: Nachfassaktionen sind meistens nur dann erfolglos, wenn man nicht gut vorbereitet ist. „Guten Tag, können Sie bitte in Ihrem Heft vermelden, dass XY der neue Chef von YZ ist?“ – „Hmm, und was ist die Geschichte?“ – „Ja, dass er halt neu ist. Mehr kann ich Ihnen dazu jetzt auch nicht sagen.“ Über ein Klick-Tüüüüt darf man sich in diesem Fall nicht wundern.
Ein Journalist braucht keinen PM-Rezitator, keine ahnungslosen Bittsteller, sondern einen Gesprächspartner auf Augenhöhe, der GENAU weiß, wen er da am Telefon hat, was der in den letzten Monaten geschrieben hat, welche Themen er sonst so bearbeitet und was er ihm über eine PM hinaus anbieten kann, um eine gute Geschichte daraus zu machen. Denn ja, auch Journalisten brauchen den Input von PR-Agenturen. Und ja, sie sind sogar dankbar, wenn gut aufbereitete Storys inklusive Interviews und Fotos angeboten werden.

 

PR-Berater in investigativer Mission
Eine gute Vorbereitung und Recherche vor einer Nachfassaktion sind also essentiell. Bei wem macht es Sinn anzurufen? Zu wem passt das Thema? Muss ich das Thema erst mal passend machen? Was kann ich dem Journalisten anbieten? Bin ich für alle Gegenfragen gewappnet? Als kompetenter PR-Ansprechpartner kann nur wahrgenommen werden, wer sich wirklich erstklassig auf jedes einzelne Gespräch vorbereitet. Dazu zählt im Übrigen auch der richtige Zeitpunkt des Anrufes. Wer im Vorfeld nicht recherchiert, wann ein Wochenmagazin Redaktionsschluss hat und dann genau an diesem Tag zwischen 16 und 17 Uhr anruft, der hat es nicht anders verdient als von einem gestressten Journalisten eine genervte Abfuhr zu erhalten.
Aber selbst, wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt, das Thema relevant und die Story gut ist, ist es immer noch nicht leicht, den Redakteur vom Mehrwert der Geschichte für das Blatt zu überzeugen ohne lästig zu sein. Sympathie spielt da eine Rolle. Charme auch. Humor natürlich. Telefonanrufe sind immer eine Gradwanderung, ein Balanceakt zwischen aufdringlicher Überzeugungsarbeit und hartnäckiger Souveränität.

 

"Erinnern Sie sich noch...?"
Demotivierend sollten gescheiterte Anrufe dennoch nicht sein. Auch wenn es nichts wird: unbedingt nach dem Warum fragen. Jeder Grund für eine Abfuhr ist hilfreich für den nächsten Anruf und auch als Feedback für den Kunden. Tipp: Ausführliche Gesprächsnotizen machen, die man dann für zukünftige Anrufe wieder zu Rate ziehen kann. Was findet der Redakteur spannend? Was langweilt ihn zutiefst? Zu lernen wie der Redakteur tickt – das ist es, was Public Relations ja per definitionem ist: Beziehungsarbeit. Und ein „Erinnern Sie sich, Sie hatten mir beim letzten Mal erzählt, dass…“ wirkt oft als erstaunlicher Eisbrecher am Anfang eines Gesprächs.

 

Ja, ich weiß, das kostet alles Zeit. Zeit, die man in der schnellen, digitalen PR-Welt kaum mehr hat. Telefonate entsprechen nicht mehr dem Tempo einer whatsappdiktierten Kommunikationsform. Aber ich bin selbst immer wieder überrascht wie medial gewinnbringend eine persönliche Beziehung sein kann. Wie bei der Geschichte von dem Journalisten, den ich kürzlich erreichte und der in einem Nebensatz das Wort „eh voll super“ benutzte. Auf meine Frage, ob er wohl ein Wiener sei, kam ein erstauntes „Ja?“. Ende vom Lied: Wir haben uns eine halbe Stunde über Wien, das neue Buch von Joachim Meyerhoff und über Schnitzel-Rezepte unterhalten. Zum Schluss war er davon überzeugt, dass er über die Studienergebnisse eines unserer Kunden unbedingt berichten muss. Win-win-Situation für alle Beteiligten: Der Journalist hat eine tolle Geschichte, der Kunde einen super Artikel und ich ein neues Schnitzel-Rezept. Eh voll super!

Sie gehört wohl zu den unliebsamsten Aufgaben von PR-Beratern: die telefonische Nachfassaktion. Unliebsam deswegen, weil der Journalist in Klinkenputz-Manier davon überzeugt werden soll, eine Pressemitteilung möglichst großflächig und vielzeilig in seinem Medium unterzubringen.

Doch vielen PR-Beratern gelingt mit ihren Anrufen nur eines: die Senkung der Journalistenlaune gen Nullpunkt. Woran liegt es, dass Redakteure bei PR-Anrufen immer gleich schockgenervt sind? Und vor allem: Was kann man dagegen tun?

PR-Anrufe kommen immer zum falschen Zeitpunkt, nie zum passenden Thema und nie von den richtigen Leuten. Ich spreche aus Erfahrung. Den Großteil meines beruflichen Lebens war ich Journalistin. Also auf der Seite des Schreibtisches beheimatet, auf der die "Schwarze Liste" mit den Nummern von PR-Agenturen hing, bei deren Erscheinen im Display ich auf KEINEN Fall den Hörer abnahm. Auf diese Liste kamen beispielsweise PR-Leute, die das Gespräch starteten mit: „Ich habe Ihnen vor zwei Wochen eine Pressemitteilung geschickt. Haben Sie die bekommen?“ oder "Bin ich da bei Ihnen im Unterhaltungs-Ressort richtig, wenn es um recyclebare Gummistiefel geht?". Nur selten gelang es einem PR-Anrufer, mich zu "erreichen". Mich um den Finger zu wickeln. Mir seine Geschichte so gut zu verkaufen, dass ich sie ins Heft gebracht habe.

 

Keine ahnungslosen Bittsteller
Jetzt sitze ich auf der anderen Seite des Schreibtisches als PR-Beraterin und erinnere mich daran, was die Um-den-Finger-Wickler den anderen Anrufern voraushatten. Gespür, Takt und Vorbereitung. Vor allem letzteres. Denn: Nachfassaktionen sind meistens nur dann erfolglos, wenn man nicht gut vorbereitet ist. „Guten Tag, können Sie bitte in Ihrem Heft vermelden, dass XY der neue Chef von YZ ist?“ – „Hmm, und was ist die Geschichte?“ – „Ja, dass er halt neu ist. Mehr kann ich Ihnen dazu jetzt auch nicht sagen.“ Über ein Klick-Tüüüüt darf man sich in diesem Fall nicht wundern.
Ein Journalist braucht keinen PM-Rezitator, keine ahnungslosen Bittsteller, sondern einen Gesprächspartner auf Augenhöhe, der GENAU weiß, wen er da am Telefon hat, was der in den letzten Monaten geschrieben hat, welche Themen er sonst so bearbeitet und was er ihm über eine PM hinaus anbieten kann, um eine gute Geschichte daraus zu machen. Denn ja, auch Journalisten brauchen den Input von PR-Agenturen. Und ja, sie sind sogar dankbar, wenn gut aufbereitete Storys inklusive Interviews und Fotos angeboten werden.

 

PR-Berater in investigativer Mission
Eine gute Vorbereitung und Recherche vor einer Nachfassaktion sind also essentiell. Bei wem macht es Sinn anzurufen? Zu wem passt das Thema? Muss ich das Thema erst mal passend machen? Was kann ich dem Journalisten anbieten? Bin ich für alle Gegenfragen gewappnet? Als kompetenter PR-Ansprechpartner kann nur wahrgenommen werden, wer sich wirklich erstklassig auf jedes einzelne Gespräch vorbereitet. Dazu zählt im Übrigen auch der richtige Zeitpunkt des Anrufes. Wer im Vorfeld nicht recherchiert, wann ein Wochenmagazin Redaktionsschluss hat und dann genau an diesem Tag zwischen 16 und 17 Uhr anruft, der hat es nicht anders verdient als von einem gestressten Journalisten eine genervte Abfuhr zu erhalten.
Aber selbst, wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt, das Thema relevant und die Story gut ist, ist es immer noch nicht leicht, den Redakteur vom Mehrwert der Geschichte für das Blatt zu überzeugen ohne lästig zu sein. Sympathie spielt da eine Rolle. Charme auch. Humor natürlich. Telefonanrufe sind immer eine Gradwanderung, ein Balanceakt zwischen aufdringlicher Überzeugungsarbeit und hartnäckiger Souveränität.

 

"Erinnern Sie sich noch...?"
Demotivierend sollten gescheiterte Anrufe dennoch nicht sein. Auch wenn es nichts wird: unbedingt nach dem Warum fragen. Jeder Grund für eine Abfuhr ist hilfreich für den nächsten Anruf und auch als Feedback für den Kunden. Tipp: Ausführliche Gesprächsnotizen machen, die man dann für zukünftige Anrufe wieder zu Rate ziehen kann. Was findet der Redakteur spannend? Was langweilt ihn zutiefst? Zu lernen wie der Redakteur tickt – das ist es, was Public Relations ja per definitionem ist: Beziehungsarbeit. Und ein „Erinnern Sie sich, Sie hatten mir beim letzten Mal erzählt, dass…“ wirkt oft als erstaunlicher Eisbrecher am Anfang eines Gesprächs.

 

Ja, ich weiß, das kostet alles Zeit. Zeit, die man in der schnellen, digitalen PR-Welt kaum mehr hat. Telefonate entsprechen nicht mehr dem Tempo einer whatsappdiktierten Kommunikationsform. Aber ich bin selbst immer wieder überrascht wie medial gewinnbringend eine persönliche Beziehung sein kann. Wie bei der Geschichte von dem Journalisten, den ich kürzlich erreichte und der in einem Nebensatz das Wort „eh voll super“ benutzte. Auf meine Frage, ob er wohl ein Wiener sei, kam ein erstauntes „Ja?“. Ende vom Lied: Wir haben uns eine halbe Stunde über Wien, das neue Buch von Joachim Meyerhoff und über Schnitzel-Rezepte unterhalten. Zum Schluss war er davon überzeugt, dass er über die Studienergebnisse eines unserer Kunden unbedingt berichten muss. Win-win-Situation für alle Beteiligten: Der Journalist hat eine tolle Geschichte, der Kunde einen super Artikel und ich ein neues Schnitzel-Rezept. Eh voll super!


Digitale PR – warum eigentlich?

„Aaah, ja ja, digitale PR. Voll wichtig grad.“ Solche oder ähnlich zustimmende Kopfnicker erhalten wir regelmäßig, wenn wir im Smalltalk erklären, was wir bei ROTWAND eigentlich so machen. Dabei ist digitale PR viel mehr als ein nettes Nebenbei-Thema.

In der Welt der integrierten PR-, Marketing- und Kommunikationsmedien ist die digitale PR zu einer der wichtigsten strategischen Methoden für Unternehmen geworden, um die Bekanntheit zu steigern, das Storytelling zu verbessern, Zielgruppen zu erweitern und – natürlich – mehr Aufmerksamkeit in den Medien zu generieren.

Eines ist klar: Digitale Tools sind für den Erfolg von Unternehmen mittlerweile unverzichtbar geworden. Und jedes Unternehmen, das seine Online-Präsenz nicht durch digitale Transformation erweitert hat, wird jetzt und in Zukunft sicher Schwierigkeiten haben sich auf dem Markt zu behaupten. PR-Fachleute, die sich diesem digitalen Trend nicht anpassen können oder wollen, werden über kurz oder lang auf der Strecke bleiben.

 

Alter PR-Hut
Traditionelle PR wird immer mehr zum anachronistischen Verweis auf das, was Öffentlichkeitsarbeit vor der "digitalen Revolution“ einmal war. Deren Methode bestand nämlich darin, einem Kunden mit Hilfe einer Medienstrategie zu helfen, sowohl in den Printmedien – meist in Zeitungen und branchenspezifischen Magazinen – als auch in traditionellen Kanälen wie Fernsehen und Radio eine Markenberichterstattung zu erreichen.

Fernsehen? Radio? Das kennt die Generation U25 gerade mal noch aus „Es war einmal“-Erzählungen. In dem Maße, wie sich die Unternehmen an das New Normal der neuen Medien anpassen, muss auch die PR in die digitale Transformation folgen – und bisweilen sogar führend sein. So manche PR-Tradition mag vielleicht ein Wert sein, an dem man sich orientieren kann. Aber sie darf auf keinen Fall mehr der Strategie-Maßstab sein, wie PR-Fachleute auf die Bedürfnisse der Kunden und Verbraucher reagieren.  Unendliche Möglichkeiten Mit dem Aufkommen der sozialen Medien und den Möglichkeiten, Verbraucher zu erreichen, die auch wirklich erreicht werden wollen, wurden PR-Kampagnen integrativer und offener für verschiedene Zielgruppen. Es gibt Hunderttausende von Medienkanälen, die jede Art von Branche und Person ansprechen – die Grenzen dessen, was PR-Fachleute tun können, um ein neues Publikum zu erreichen, sind fast unendlich. Dabei geht es hauptsächlich darum, Onlinedaten oder Kunden- bzw. Verbraucherdaten zu nutzen, um bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen. Somit gelingt es einer Agentur wie ROTWAND durch – nur vermeintlich trockene und nüchterne – Zahlen und Daten viel iterativere und schnellere Vorgehensweisen zu entwickeln. Durch reine Faktenerhebungen (z. B. durch von uns initiierte Studien) erhalten wir einen extrem detaillierten Blick über den Markt. Darauf basierend können wir dann relevante Geschichten erzählen, die sich organisch verbreiten. Digitale PR ist somit nicht nur notwendig für eine starke Medienarbeit und eine erhöhte SEO, sondern auch für ein gelungenes Storytelling und damit die Gewinnung taktischer Medienberichterstattung.

 

Fünf Digitale PR-Vorteile auf einen Streich

    1. Während bezahlte Medien natürlich ihren Platz in der PR haben (müssen), kann eine Marke, indem sie digitale PR-Taktiken einsetzt, Thought-Leadership-Inhalte und Kommentare über Medienkanäle hinweg produzieren, die ihnen eine organisch verdiente Medienberichterstattung bescheren. Das schafft eine Medienglaubwürdigkeit, die im besten Sinne des Wortes "verdient" und nicht nur bezahlt ist.
    2. Verbraucher vertrauen eher einer Marke, die digitale Zugänglichkeit ermöglicht und Inhalte produziert, die sich organisch und persönlich anfühlen.
    3. Wenn eine Marke aufgrund organischer Medien-Backlinks zu Ihrer Website, der Glaubwürdigkeit der Quelle und von Kommentaren von Meinungsführern vertrauenswürdiger wird, verbessert sich das Google-Ranking erheblich.
    4. Echte Geschichten, die fesseln, informieren und unterhalten, erhalten demnach auch echtes Social Media Buzz und wirkliche Aufmerksamkeit.
    5. Mit vollständig integrierter digitaler PR können Agenturen ein Unternehmen dabei unterstützen, fast jeden Aspekt der Interaktion/Erfolgsrate mit dem Verbraucher zu verfolgen, was wiederum den Unternehmen hilft, Ergebnisse für eine produktivere Zukunft greifbarer zu machen.Zustimmende Kopfnicker nehmen wir nun am Ende des Artikels wohlwollend und gerne entgegen.

„Aaah, ja ja, digitale PR. Voll wichtig grad.“ Solche oder ähnlich zustimmende Kopfnicker erhalten wir regelmäßig, wenn wir im Smalltalk erklären, was wir bei ROTWAND eigentlich so machen. Dabei ist digitale PR viel mehr als ein nettes Nebenbei-Thema.

In der Welt der integrierten PR-, Marketing- und Kommunikationsmedien ist die digitale PR zu einer der wichtigsten strategischen Methoden für Unternehmen geworden, um die Bekanntheit zu steigern, das Storytelling zu verbessern, Zielgruppen zu erweitern und – natürlich – mehr Aufmerksamkeit in den Medien zu generieren.

Eines ist klar: Digitale Tools sind für den Erfolg von Unternehmen mittlerweile unverzichtbar geworden. Und jedes Unternehmen, das seine Online-Präsenz nicht durch digitale Transformation erweitert hat, wird jetzt und in Zukunft sicher Schwierigkeiten haben sich auf dem Markt zu behaupten. PR-Fachleute, die sich diesem digitalen Trend nicht anpassen können oder wollen, werden über kurz oder lang auf der Strecke bleiben.

 

Alter PR-Hut
Traditionelle PR wird immer mehr zum anachronistischen Verweis auf das, was Öffentlichkeitsarbeit vor der "digitalen Revolution“ einmal war. Deren Methode bestand nämlich darin, einem Kunden mit Hilfe einer Medienstrategie zu helfen, sowohl in den Printmedien – meist in Zeitungen und branchenspezifischen Magazinen – als auch in traditionellen Kanälen wie Fernsehen und Radio eine Markenberichterstattung zu erreichen.

Fernsehen? Radio? Das kennt die Generation U25 gerade mal noch aus „Es war einmal“-Erzählungen. In dem Maße, wie sich die Unternehmen an das New Normal der neuen Medien anpassen, muss auch die PR in die digitale Transformation folgen – und bisweilen sogar führend sein. So manche PR-Tradition mag vielleicht ein Wert sein, an dem man sich orientieren kann. Aber sie darf auf keinen Fall mehr der Strategie-Maßstab sein, wie PR-Fachleute auf die Bedürfnisse der Kunden und Verbraucher reagieren.  Unendliche Möglichkeiten Mit dem Aufkommen der sozialen Medien und den Möglichkeiten, Verbraucher zu erreichen, die auch wirklich erreicht werden wollen, wurden PR-Kampagnen integrativer und offener für verschiedene Zielgruppen. Es gibt Hunderttausende von Medienkanälen, die jede Art von Branche und Person ansprechen – die Grenzen dessen, was PR-Fachleute tun können, um ein neues Publikum zu erreichen, sind fast unendlich. Dabei geht es hauptsächlich darum, Onlinedaten oder Kunden- bzw. Verbraucherdaten zu nutzen, um bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen. Somit gelingt es einer Agentur wie ROTWAND durch – nur vermeintlich trockene und nüchterne – Zahlen und Daten viel iterativere und schnellere Vorgehensweisen zu entwickeln. Durch reine Faktenerhebungen (z. B. durch von uns initiierte Studien) erhalten wir einen extrem detaillierten Blick über den Markt. Darauf basierend können wir dann relevante Geschichten erzählen, die sich organisch verbreiten. Digitale PR ist somit nicht nur notwendig für eine starke Medienarbeit und eine erhöhte SEO, sondern auch für ein gelungenes Storytelling und damit die Gewinnung taktischer Medienberichterstattung.

 

Fünf Digitale PR-Vorteile auf einen Streich

    1. Während bezahlte Medien natürlich ihren Platz in der PR haben (müssen), kann eine Marke, indem sie digitale PR-Taktiken einsetzt, Thought-Leadership-Inhalte und Kommentare über Medienkanäle hinweg produzieren, die ihnen eine organisch verdiente Medienberichterstattung bescheren. Das schafft eine Medienglaubwürdigkeit, die im besten Sinne des Wortes "verdient" und nicht nur bezahlt ist.
    2. Verbraucher vertrauen eher einer Marke, die digitale Zugänglichkeit ermöglicht und Inhalte produziert, die sich organisch und persönlich anfühlen.
    3. Wenn eine Marke aufgrund organischer Medien-Backlinks zu Ihrer Website, der Glaubwürdigkeit der Quelle und von Kommentaren von Meinungsführern vertrauenswürdiger wird, verbessert sich das Google-Ranking erheblich.
    4. Echte Geschichten, die fesseln, informieren und unterhalten, erhalten demnach auch echtes Social Media Buzz und wirkliche Aufmerksamkeit.
    5. Mit vollständig integrierter digitaler PR können Agenturen ein Unternehmen dabei unterstützen, fast jeden Aspekt der Interaktion/Erfolgsrate mit dem Verbraucher zu verfolgen, was wiederum den Unternehmen hilft, Ergebnisse für eine produktivere Zukunft greifbarer zu machen.Zustimmende Kopfnicker nehmen wir nun am Ende des Artikels wohlwollend und gerne entgegen.


Ach, erzähl doch nix!

Wie wichtig die About-Page einer Website ist, merkt man immer genau dann, wenn man mal wieder eine besonders schlechte Selbstdarstellung gesehen hat. Warum es so schwierig ist über sich selbst zu schreiben ohne zu schwadronieren und warum sich wirklich niemand, der auf der Suche nach einem Rechtsanwalt ist, für die Schnappschüsse eines verschwitzten Juristen aus dem Sizilien-Urlaub interessiert.

Ich bin nicht allein. Viele – um nicht zu sagen: unfassbar viele – teilen meine Manie. Bevor ich nämlich überhaupt in Erwägung ziehe, etwas online zu kaufen oder in einem Restaurant zu reservieren, studiere ich die „Über mich/uns“-Seite der anvisierten Homepage. Hat der Besitzer ein „Andreas Gabalier“-T-Shirt an – durchgefallen. Da können seine handgezogenen Kerzen noch so bezaubernd sein. Schreibt eine Café-Betreiberin von ihrem Faible für Crocs, werde ich sofort skeptisch. Crocs und guten Apfelkuchen krieg ich in meiner Welt einfach nicht zusammen.

Schreckgespenster unter den Webtexten
Für mich ist wichtig, wer mir da was verkaufen will im Netz. Sieht der oder die sympathisch aus? Macht der einen kompetenten Eindruck? Wie stellt derjenige oder diejenige sich selbst dar? Tatsache ist, dass die About-Page eine der meistbesuchten Seiten jeder Website ist. Und Tatsache ist auch, dass bei der Selbstdarstellung am meisten in die Hose gehen kann. Mehr noch als bei Tinder. Bei letzterem reicht ja ein schlichtes „Ich bin super!“. Für die About-Page benötigt man hingegen mehr Fingerspitzengefühl, um den Balanceakt zwischen „Ich bin super“ und „Aber auch nicht so, dass es arrogant wirkt“ zu finden.
„About-Pages oder Über-mich-Seiten sind die Schreckgespenster unter den Webtexten“, sagt Schreibcoach Claudia Aschour aus Wien. „Eine gelungene Über-mich-Seite ist wie eine Yogamatte. Sie ist die Basis für jeden Webauftritt – unabhängig vom Geschäftsmodell. Unverzichtbar ist sie dann, wenn man seine Routine entfalten will, sprich online Kunden gewinnen möchte. Dafür übernimmt die Über-mich-Seite eine einzige Aufgabe: Vertrauen stiften.“

 

Kompetent, aber nicht großspurig
Denn den meisten About-Besuchern geht es ja so wie mir: Sie sind noch keine Kunden. Sie wollen sich erst mal „umschauen“. So mache ich das ja auch im „wirklichen“ Leben. Ich gehe in ein Geschäft und kucke. Sind die Ladenbesitzer sympathisch, aber nicht lästig? Aufmerksam, aber nicht anbiedernd? Offen und kompetent, aber nicht großspurig? Dann, ja, dann werde ich wohl hier meine nächste Waschmaschine kaufen. Den Menschen anschauen, von dem ich was kaufen will, heißt Berührungsängste überwinden. Heißt Vertrauen aufzubauen. Heißt zu erkennen, dass man hier richtig ist.
So geht es auch den meisten Online-Besuchern. Sie suchen etwas bestimmtes, aber die Online-Regale sind so überfüllt wie die Anti-Corona-Demos in Berlin. Lässt man nur den Preis entscheiden? Oder doch die Qualität? Und wie weiß ich überhaupt, wie gut die Qualität ist? Die Über-uns-Seite einer PR-Agentur, die den Charme einer Kieferorthopäden-Homepage hat, würde wahrscheinlich nicht in die engere Auswahl kommen. „In vielen Branchen ist man nur ein winziger Nemo-Fisch in einem riesigen Wettbewerbs-Ozean“, sagt Werbetexterin Claudia Aschour. „Was Anbietende voneinander unterscheidet sind Persönlichkeit und Geschichte. Einzigartig ist, wer sich zeigt.“

 

Warum tut er das, was er tut?
Eine Möglichkeit zu zeigen, was einzigartig macht, ist: es zu erklären. Ein Anbieter verkauft vegane Haarbürsten oder plastikfreie Plastiktüten? Dann will ich wissen, was dahintersteckt. Ob derjenige das macht, weil sich mit einem Trend gerade gutes Geld verdienen lässt oder weil er Idealist ist. Denn eines ist klar: Der Online-Einkäufer ist mittlerweile klüger – und auch misstrauischer – als man denkt. Transparenz und Authentizität sind deshalb gefragt. „Auf der About-Page sollte man seine Methoden nachvollziehbar machen“, bestätigt Über-mich-Profi Aschour. Um damit – noch einmal – Vertrauen zu gewinnen.

 

Klar, das ist schon ein ganz schönes Eigenwerbebrett, dass man da verschriftlichen soll, wenn man eigentlich Landschaftsgärtner oder Restaurantbesitzerin ist. Schreiben fällt nicht allen leicht. Vor allem nicht über sich selbst. Da gibt es jetzt drei Möglichkeiten:

 

1. Von den Besten lernen: Man recherchiert im Netz, sucht nach gelungenen Über-mich-Seiten und nutzt diese als Inspiration (gutes Beispiel: die "Mon Histoire" des französischen Künstlers Pierro Caron. Schlicht und einfach großartig!)

 

2. Schreibkick holen: Man macht ein Coaching bei Profis wie Claudia Aschour, die mit kreativen Schreibübungen Impulse und Ideen für die eigene About-Page geben.

 

Und wenn das mit dem selbst schreiben so gar nicht klappt:
3. Profis engagieren: Man beauftragt eine PR-Agentur wie ROTWAND, die nach einem intensiven Gespräch eine individuell passende Über-mich-Seite verfasst. Vielleicht können wir am Ende aus einer Crocs-Leidenschaft nämlich sogar noch ein einzigartiges Apfelkuchen-Konzept zimmern.

Wie wichtig die About-Page einer Website ist, merkt man immer genau dann, wenn man mal wieder eine besonders schlechte Selbstdarstellung gesehen hat. Warum es so schwierig ist über sich selbst zu schreiben ohne zu schwadronieren und warum sich wirklich niemand, der auf der Suche nach einem Rechtsanwalt ist, für die Schnappschüsse eines verschwitzten Juristen aus dem Sizilien-Urlaub interessiert.

Ich bin nicht allein. Viele – um nicht zu sagen: unfassbar viele – teilen meine Manie. Bevor ich nämlich überhaupt in Erwägung ziehe, etwas online zu kaufen oder in einem Restaurant zu reservieren, studiere ich die „Über mich/uns“-Seite der anvisierten Homepage. Hat der Besitzer ein „Andreas Gabalier“-T-Shirt an – durchgefallen. Da können seine handgezogenen Kerzen noch so bezaubernd sein. Schreibt eine Café-Betreiberin von ihrem Faible für Crocs, werde ich sofort skeptisch. Crocs und guten Apfelkuchen krieg ich in meiner Welt einfach nicht zusammen.

Schreckgespenster unter den Webtexten
Für mich ist wichtig, wer mir da was verkaufen will im Netz. Sieht der oder die sympathisch aus? Macht der einen kompetenten Eindruck? Wie stellt derjenige oder diejenige sich selbst dar? Tatsache ist, dass die About-Page eine der meistbesuchten Seiten jeder Website ist. Und Tatsache ist auch, dass bei der Selbstdarstellung am meisten in die Hose gehen kann. Mehr noch als bei Tinder. Bei letzterem reicht ja ein schlichtes „Ich bin super!“. Für die About-Page benötigt man hingegen mehr Fingerspitzengefühl, um den Balanceakt zwischen „Ich bin super“ und „Aber auch nicht so, dass es arrogant wirkt“ zu finden.
„About-Pages oder Über-mich-Seiten sind die Schreckgespenster unter den Webtexten“, sagt Schreibcoach Claudia Aschour aus Wien. „Eine gelungene Über-mich-Seite ist wie eine Yogamatte. Sie ist die Basis für jeden Webauftritt – unabhängig vom Geschäftsmodell. Unverzichtbar ist sie dann, wenn man seine Routine entfalten will, sprich online Kunden gewinnen möchte. Dafür übernimmt die Über-mich-Seite eine einzige Aufgabe: Vertrauen stiften.“

 

Kompetent, aber nicht großspurig
Denn den meisten About-Besuchern geht es ja so wie mir: Sie sind noch keine Kunden. Sie wollen sich erst mal „umschauen“. So mache ich das ja auch im „wirklichen“ Leben. Ich gehe in ein Geschäft und kucke. Sind die Ladenbesitzer sympathisch, aber nicht lästig? Aufmerksam, aber nicht anbiedernd? Offen und kompetent, aber nicht großspurig? Dann, ja, dann werde ich wohl hier meine nächste Waschmaschine kaufen. Den Menschen anschauen, von dem ich was kaufen will, heißt Berührungsängste überwinden. Heißt Vertrauen aufzubauen. Heißt zu erkennen, dass man hier richtig ist.
So geht es auch den meisten Online-Besuchern. Sie suchen etwas bestimmtes, aber die Online-Regale sind so überfüllt wie die Anti-Corona-Demos in Berlin. Lässt man nur den Preis entscheiden? Oder doch die Qualität? Und wie weiß ich überhaupt, wie gut die Qualität ist? Die Über-uns-Seite einer PR-Agentur, die den Charme einer Kieferorthopäden-Homepage hat, würde wahrscheinlich nicht in die engere Auswahl kommen. „In vielen Branchen ist man nur ein winziger Nemo-Fisch in einem riesigen Wettbewerbs-Ozean“, sagt Werbetexterin Claudia Aschour. „Was Anbietende voneinander unterscheidet sind Persönlichkeit und Geschichte. Einzigartig ist, wer sich zeigt.“

 

Warum tut er das, was er tut?
Eine Möglichkeit zu zeigen, was einzigartig macht, ist: es zu erklären. Ein Anbieter verkauft vegane Haarbürsten oder plastikfreie Plastiktüten? Dann will ich wissen, was dahintersteckt. Ob derjenige das macht, weil sich mit einem Trend gerade gutes Geld verdienen lässt oder weil er Idealist ist. Denn eines ist klar: Der Online-Einkäufer ist mittlerweile klüger – und auch misstrauischer – als man denkt. Transparenz und Authentizität sind deshalb gefragt. „Auf der About-Page sollte man seine Methoden nachvollziehbar machen“, bestätigt Über-mich-Profi Aschour. Um damit – noch einmal – Vertrauen zu gewinnen.

 

Klar, das ist schon ein ganz schönes Eigenwerbebrett, dass man da verschriftlichen soll, wenn man eigentlich Landschaftsgärtner oder Restaurantbesitzerin ist. Schreiben fällt nicht allen leicht. Vor allem nicht über sich selbst. Da gibt es jetzt drei Möglichkeiten:

 

1. Von den Besten lernen: Man recherchiert im Netz, sucht nach gelungenen Über-mich-Seiten und nutzt diese als Inspiration (gutes Beispiel: die "Mon Histoire" des französischen Künstlers Pierro Caron. Schlicht und einfach großartig!)

 

2. Schreibkick holen: Man macht ein Coaching bei Profis wie Claudia Aschour, die mit kreativen Schreibübungen Impulse und Ideen für die eigene About-Page geben.

 

Und wenn das mit dem selbst schreiben so gar nicht klappt:
3. Profis engagieren: Man beauftragt eine PR-Agentur wie ROTWAND, die nach einem intensiven Gespräch eine individuell passende Über-mich-Seite verfasst. Vielleicht können wir am Ende aus einer Crocs-Leidenschaft nämlich sogar noch ein einzigartiges Apfelkuchen-Konzept zimmern.


Plädoyer für den frühen Vogel

Es fehlt ihr so sehr – das ungefilterte Schreiben ohne Briefing! Damit Sandras Content-Seelchen also endlich wieder Ruhe gibt, erscheint hier in regelmäßigen Abständen eine, naja, nennen wir es einfach mal periphere PR-Kolumne über dies und das und dings. Diesmal: die Sache mit dem frühen Vogel und dem PR-Wurm.

Mein Wechsel vom Journalismus in die PR-Branche brachte eine ganz große Umstellung mit sich: Statt um 10:30 Uhr in eine Redaktionskonferenz mit gerade mal halbwachen Kollegen zu stolpern durfte ich jetzt endlich schon um neun Uhr zu arbeiten beginnen. Halbherziges Yeah! Denn mir ist das immer noch viel zu spät. Wenn‘s nach mir ginge, ich würde ja auch schon um sieben Uhr auf der Agenturmatte stehen.

Freiwillig um fünf aufstehen? Die spinnt ja!
Die Gesichtsausdrücke meiner Gegenüber, denen ich erzähle, dass ich eine passionierte Fünf-Uhr-früh-Aufsteherin bin, variieren zwischen ungläubig und regelrecht geschockt. Sich in aller Herrgottsfrüh aus dem warmen Bettchen schleichen, in Wollsocken eine Tasse Tee machen und aus dem Fenster schauen? Freiwillig? Ja, und zwar sowas von freiwillig und liebend gerne.
Denn zu keiner Zeit des Tages bin ich so entspannt und friedfertig wie vor Sonnenaufgang. Keine Katze, die was zu Fressen will. Kein Kind, das man noch schnell über die Englisch-Vokabeln von Unit 5 abfragen soll. Keine Müllabfuhr, die mit Getöse gelbe Säcke holt. Nichts. Nur Stille. Manchmal sind noch nicht mal die ersten Amok-Amseln wach, wenn ich am Fenster in meinen heißen Tee puste. Herrlich!

 

Einfach nur mal doof kucken
Neben der Ruhe ist es auch diese Freiheit, die ich in diesen frühen Stunden zu haben glaube. Klar, ich weiß schon, dass das tägliche PR-Hamsterrad auf mich wartet. Aber ich verschiebe die lästige Routine durch das frühe Aufstehen einfach auf später. Ich liebe meine morgendliche Unabhängigkeitserklärung! Als Early Bird kann ich einfach mal doof aus dem Fenster starren. Oder irgendwas machen, wonach mir gerade ist. Ich habe um fünf Uhr morgens schon Kalbsgulasch gekocht. Oder bin vor Sonnenaufgang zum See geradelt und reingehüpft. Oder habe mir bei Morgenröte „Stranger Things“ auf Netflix angeschaut.
Aber tatsächlich nutze ich meine Bettflucht nicht nur zum Kochen und Glotzen, sondern auch und vor allem zum Arbeiten. Denn bei Sonnenaufgang haben meine Synapsen definitiv den besten Draht zueinander. Studien zeigen in der Tat, dass die kognitiven Fähigkeiten und die Aufmerksamkeitsspanne in den frühen Morgenstunden am größten sind. Der Biologe Christoph Randler hat in einer Studie mit Studenten herausgefunden, dass die Early Birds grundsätzlich proaktiver sind, besser antizipieren können und mehr Eigeninitiative zeigen.

 

Hellwach vor dem Hahnenschrei
Morgenmenschen seien optimistischer, effektiver, entscheidungsfreudiger, sagt die Wissenschaft. Joah, wobei das kein großes Kunststück ist, sag ich jetzt mal: Natürlich ist man gut drauf, wenn man zum Hahnenschrei noch in kein grantiges Busfahrergesicht schauen musste. Und selbstverständlich ist man effektiv und entscheidungsfreudig, wenn im Büro noch niemand die Gelegenheit hatte, einem jede gute Idee totzureden. Die Zeit, in der bei Teams noch alle offline sind und kein sekündliches Bing, Bing, Bing auf dem Handy an den Nerven zerrt, ist demnach ungemein wertvoll. Ich bin der festen Überzeugung: Zwischen fünf und acht Uhr morgens ist die beste Zeit sich komplette PR-Strategien zu überlegen!
Ach so, wenn Sie jetzt aber glauben, dass ich dafür abends nach der „Tagesschau“ die Segel streiche, weil ich so müde bin, muss ich Sie leider enttäuschen: Ich gehöre zu den Menschen, denen vier bis fünf Stunden Schlaf vollkommen ausreichen. Acht Stunden schlafen finde ich nahezu pervers. Das primäre Wochenend-und-Urlaubs-Mantra meiner Mitmenschen („Endlich ausschlafen!“) habe ich noch nie verstanden. Aber gut, so hat halt jeder seins. Die einen genießen die Stunden in den Federn. Ich mein Kalbsgulasch und PR-Ideen um 4:30 Uhr. So, und jetzt raten Sie mal, wann ich diesen Text hier geschrieben habe?

Es fehlt ihr so sehr – das ungefilterte Schreiben ohne Briefing! Damit Sandras Content-Seelchen also endlich wieder Ruhe gibt, erscheint hier in regelmäßigen Abständen eine, naja, nennen wir es einfach mal periphere PR-Kolumne über dies und das und dings. Diesmal: die Sache mit dem frühen Vogel und dem PR-Wurm.

Mein Wechsel vom Journalismus in die PR-Branche brachte eine ganz große Umstellung mit sich: Statt um 10:30 Uhr in eine Redaktionskonferenz mit gerade mal halbwachen Kollegen zu stolpern durfte ich jetzt endlich schon um neun Uhr zu arbeiten beginnen. Halbherziges Yeah! Denn mir ist das immer noch viel zu spät. Wenn‘s nach mir ginge, ich würde ja auch schon um sieben Uhr auf der Agenturmatte stehen.

Freiwillig um fünf aufstehen? Die spinnt ja!
Die Gesichtsausdrücke meiner Gegenüber, denen ich erzähle, dass ich eine passionierte Fünf-Uhr-früh-Aufsteherin bin, variieren zwischen ungläubig und regelrecht geschockt. Sich in aller Herrgottsfrüh aus dem warmen Bettchen schleichen, in Wollsocken eine Tasse Tee machen und aus dem Fenster schauen? Freiwillig? Ja, und zwar sowas von freiwillig und liebend gerne.
Denn zu keiner Zeit des Tages bin ich so entspannt und friedfertig wie vor Sonnenaufgang. Keine Katze, die was zu Fressen will. Kein Kind, das man noch schnell über die Englisch-Vokabeln von Unit 5 abfragen soll. Keine Müllabfuhr, die mit Getöse gelbe Säcke holt. Nichts. Nur Stille. Manchmal sind noch nicht mal die ersten Amok-Amseln wach, wenn ich am Fenster in meinen heißen Tee puste. Herrlich!

 

Einfach nur mal doof kucken
Neben der Ruhe ist es auch diese Freiheit, die ich in diesen frühen Stunden zu haben glaube. Klar, ich weiß schon, dass das tägliche PR-Hamsterrad auf mich wartet. Aber ich verschiebe die lästige Routine durch das frühe Aufstehen einfach auf später. Ich liebe meine morgendliche Unabhängigkeitserklärung! Als Early Bird kann ich einfach mal doof aus dem Fenster starren. Oder irgendwas machen, wonach mir gerade ist. Ich habe um fünf Uhr morgens schon Kalbsgulasch gekocht. Oder bin vor Sonnenaufgang zum See geradelt und reingehüpft. Oder habe mir bei Morgenröte „Stranger Things“ auf Netflix angeschaut.
Aber tatsächlich nutze ich meine Bettflucht nicht nur zum Kochen und Glotzen, sondern auch und vor allem zum Arbeiten. Denn bei Sonnenaufgang haben meine Synapsen definitiv den besten Draht zueinander. Studien zeigen in der Tat, dass die kognitiven Fähigkeiten und die Aufmerksamkeitsspanne in den frühen Morgenstunden am größten sind. Der Biologe Christoph Randler hat in einer Studie mit Studenten herausgefunden, dass die Early Birds grundsätzlich proaktiver sind, besser antizipieren können und mehr Eigeninitiative zeigen.

 

Hellwach vor dem Hahnenschrei
Morgenmenschen seien optimistischer, effektiver, entscheidungsfreudiger, sagt die Wissenschaft. Joah, wobei das kein großes Kunststück ist, sag ich jetzt mal: Natürlich ist man gut drauf, wenn man zum Hahnenschrei noch in kein grantiges Busfahrergesicht schauen musste. Und selbstverständlich ist man effektiv und entscheidungsfreudig, wenn im Büro noch niemand die Gelegenheit hatte, einem jede gute Idee totzureden. Die Zeit, in der bei Teams noch alle offline sind und kein sekündliches Bing, Bing, Bing auf dem Handy an den Nerven zerrt, ist demnach ungemein wertvoll. Ich bin der festen Überzeugung: Zwischen fünf und acht Uhr morgens ist die beste Zeit sich komplette PR-Strategien zu überlegen!
Ach so, wenn Sie jetzt aber glauben, dass ich dafür abends nach der „Tagesschau“ die Segel streiche, weil ich so müde bin, muss ich Sie leider enttäuschen: Ich gehöre zu den Menschen, denen vier bis fünf Stunden Schlaf vollkommen ausreichen. Acht Stunden schlafen finde ich nahezu pervers. Das primäre Wochenend-und-Urlaubs-Mantra meiner Mitmenschen („Endlich ausschlafen!“) habe ich noch nie verstanden. Aber gut, so hat halt jeder seins. Die einen genießen die Stunden in den Federn. Ich mein Kalbsgulasch und PR-Ideen um 4:30 Uhr. So, und jetzt raten Sie mal, wann ich diesen Text hier geschrieben habe?