Wie wichtig die About-Page einer Website ist, merkt man immer genau dann, wenn man mal wieder eine besonders schlechte Selbstdarstellung gesehen hat. Warum es so schwierig ist über sich selbst zu schreiben ohne zu schwadronieren und warum sich wirklich niemand, der auf der Suche nach einem Rechtsanwalt ist, für die Schnappschüsse eines verschwitzten Juristen aus dem Sizilien-Urlaub interessiert.

Ich bin nicht allein. Viele – um nicht zu sagen: unfassbar viele – teilen meine Manie. Bevor ich nämlich überhaupt in Erwägung ziehe, etwas online zu kaufen oder in einem Restaurant zu reservieren, studiere ich die „Über mich/uns“-Seite der anvisierten Homepage. Hat der Besitzer ein „Andreas Gabalier“-T-Shirt an – durchgefallen. Da können seine handgezogenen Kerzen noch so bezaubernd sein. Schreibt eine Café-Betreiberin von ihrem Faible für Crocs, werde ich sofort skeptisch. Crocs und guten Apfelkuchen krieg ich in meiner Welt einfach nicht zusammen.

Schreckgespenster unter den WebtextenFür mich ist wichtig, wer mir da was verkaufen will im Netz. Sieht der oder die sympathisch aus? Macht der einen kompetenten Eindruck? Wie stellt derjenige oder diejenige sich selbst dar? Tatsache ist, dass die About-Page eine der meistbesuchten Seiten jeder Website ist. Und Tatsache ist auch, dass bei der Selbstdarstellung am meisten in die Hose gehen kann. Mehr noch als bei Tinder. Bei letzterem reicht ja ein schlichtes „Ich bin super!“. Für die About-Page benötigt man hingegen mehr Fingerspitzengefühl, um den Balanceakt zwischen „Ich bin super“ und „Aber auch nicht so, dass es arrogant wirkt“ zu finden.„About-Pages oder Über-mich-Seiten sind die Schreckgespenster unter den Webtexten“, sagt Schreibcoach Claudia Aschour aus Wien. „Eine gelungene Über-mich-Seite ist wie eine Yogamatte. Sie ist die Basis für jeden Webauftritt – unabhängig vom Geschäftsmodell. Unverzichtbar ist sie dann, wenn man seine Routine entfalten will, sprich online Kunden gewinnen möchte. Dafür übernimmt die Über-mich-Seite eine einzige Aufgabe: Vertrauen stiften.“ Kompetent, aber nicht großspurigDenn den meisten About-Besuchern geht es ja so wie mir: Sie sind noch keine Kunden. Sie wollen sich erst mal „umschauen“. So mache ich das ja auch im „wirklichen“ Leben. Ich gehe in ein Geschäft und kucke. Sind die Ladenbesitzer sympathisch, aber nicht lästig? Aufmerksam, aber nicht anbiedernd? Offen und kompetent, aber nicht großspurig? Dann, ja, dann werde ich wohl hier meine nächste Waschmaschine kaufen. Den Menschen anschauen, von dem ich was kaufen will, heißt Berührungsängste überwinden. Heißt Vertrauen aufzubauen. Heißt zu erkennen, dass man hier richtig ist.So geht es auch den meisten Online-Besuchern. Sie suchen etwas bestimmtes, aber die Online-Regale sind so überfüllt wie die Anti-Corona-Demos in Berlin. Lässt man nur den Preis entscheiden? Oder doch die Qualität? Und wie weiß ich überhaupt, wie gut die Qualität ist? Die Über-uns-Seite einer PR-Agentur, die den Charme einer Kieferorthopäden-Homepage hat, würde wahrscheinlich nicht in die engere Auswahl kommen. „In vielen Branchen ist man nur ein winziger Nemo-Fisch in einem riesigen Wettbewerbs-Ozean“, sagt Werbetexterin Claudia Aschour. „Was Anbietende voneinander unterscheidet sind Persönlichkeit und Geschichte. Einzigartig ist, wer sich zeigt.“ Warum tut er das, was er tut?Eine Möglichkeit zu zeigen, was einzigartig macht, ist: es zu erklären. Ein Anbieter verkauft vegane Haarbürsten oder plastikfreie Plastiktüten? Dann will ich wissen, was dahintersteckt. Ob derjenige das macht, weil sich mit einem Trend gerade gutes Geld verdienen lässt oder weil er Idealist ist. Denn eines ist klar: Der Online-Einkäufer ist mittlerweile klüger – und auch misstrauischer – als man denkt. Transparenz und Authentizität sind deshalb gefragt. „Auf der About-Page sollte man seine Methoden nachvollziehbar machen“, bestätigt Über-mich-Profi Aschour. Um damit – noch einmal – Vertrauen zu gewinnen. Klar, das ist schon ein ganz schönes Eigenwerbebrett, dass man da verschriftlichen soll, wenn man eigentlich Landschaftsgärtner oder Restaurantbesitzerin ist. Schreiben fällt nicht allen leicht. Vor allem nicht über sich selbst. Da gibt es jetzt drei Möglichkeiten: 1. Von den Besten lernen: Man recherchiert im Netz, sucht nach gelungenen Über-mich-Seiten und nutzt diese als Inspiration (gutes Beispiel: die "Mon Histoire" des französischen Künstlers Pierro Caron. Schlicht und einfach großartig!) 2. Schreibkick holen: Man macht ein Coaching bei Profis wie Claudia Aschour, die mit kreativen Schreibübungen Impulse und Ideen für die eigene About-Page geben. Und wenn das mit dem selbst schreiben so gar nicht klappt:3. Profis engagieren: Man beauftragt eine PR-Agentur wie ROTWAND, die nach einem intensiven Gespräch eine individuell passende Über-mich-Seite verfasst. Vielleicht können wir am Ende aus einer Crocs-Leidenschaft nämlich sogar noch ein einzigartiges Apfelkuchen-Konzept zimmern.

Wie wichtig die About-Page einer Website ist, merkt man immer genau dann, wenn man mal wieder eine besonders schlechte Selbstdarstellung gesehen hat. Warum es so schwierig ist über sich selbst zu schreiben ohne zu schwadronieren und warum sich wirklich niemand, der auf der Suche nach einem Rechtsanwalt ist, für die Schnappschüsse eines verschwitzten Juristen aus dem Sizilien-Urlaub interessiert.

Ich bin nicht allein. Viele – um nicht zu sagen: unfassbar viele – teilen meine Manie. Bevor ich nämlich überhaupt in Erwägung ziehe, etwas online zu kaufen oder in einem Restaurant zu reservieren, studiere ich die „Über mich/uns“-Seite der anvisierten Homepage. Hat der Besitzer ein „Andreas Gabalier“-T-Shirt an – durchgefallen. Da können seine handgezogenen Kerzen noch so bezaubernd sein. Schreibt eine Café-Betreiberin von ihrem Faible für Crocs, werde ich sofort skeptisch. Crocs und guten Apfelkuchen krieg ich in meiner Welt einfach nicht zusammen.

Schreckgespenster unter den WebtextenFür mich ist wichtig, wer mir da was verkaufen will im Netz. Sieht der oder die sympathisch aus? Macht der einen kompetenten Eindruck? Wie stellt derjenige oder diejenige sich selbst dar? Tatsache ist, dass die About-Page eine der meistbesuchten Seiten jeder Website ist. Und Tatsache ist auch, dass bei der Selbstdarstellung am meisten in die Hose gehen kann. Mehr noch als bei Tinder. Bei letzterem reicht ja ein schlichtes „Ich bin super!“. Für die About-Page benötigt man hingegen mehr Fingerspitzengefühl, um den Balanceakt zwischen „Ich bin super“ und „Aber auch nicht so, dass es arrogant wirkt“ zu finden.„About-Pages oder Über-mich-Seiten sind die Schreckgespenster unter den Webtexten“, sagt Schreibcoach Claudia Aschour aus Wien. „Eine gelungene Über-mich-Seite ist wie eine Yogamatte. Sie ist die Basis für jeden Webauftritt – unabhängig vom Geschäftsmodell. Unverzichtbar ist sie dann, wenn man seine Routine entfalten will, sprich online Kunden gewinnen möchte. Dafür übernimmt die Über-mich-Seite eine einzige Aufgabe: Vertrauen stiften.“ Kompetent, aber nicht großspurigDenn den meisten About-Besuchern geht es ja so wie mir: Sie sind noch keine Kunden. Sie wollen sich erst mal „umschauen“. So mache ich das ja auch im „wirklichen“ Leben. Ich gehe in ein Geschäft und kucke. Sind die Ladenbesitzer sympathisch, aber nicht lästig? Aufmerksam, aber nicht anbiedernd? Offen und kompetent, aber nicht großspurig? Dann, ja, dann werde ich wohl hier meine nächste Waschmaschine kaufen. Den Menschen anschauen, von dem ich was kaufen will, heißt Berührungsängste überwinden. Heißt Vertrauen aufzubauen. Heißt zu erkennen, dass man hier richtig ist.So geht es auch den meisten Online-Besuchern. Sie suchen etwas bestimmtes, aber die Online-Regale sind so überfüllt wie die Anti-Corona-Demos in Berlin. Lässt man nur den Preis entscheiden? Oder doch die Qualität? Und wie weiß ich überhaupt, wie gut die Qualität ist? Die Über-uns-Seite einer PR-Agentur, die den Charme einer Kieferorthopäden-Homepage hat, würde wahrscheinlich nicht in die engere Auswahl kommen. „In vielen Branchen ist man nur ein winziger Nemo-Fisch in einem riesigen Wettbewerbs-Ozean“, sagt Werbetexterin Claudia Aschour. „Was Anbietende voneinander unterscheidet sind Persönlichkeit und Geschichte. Einzigartig ist, wer sich zeigt.“ Warum tut er das, was er tut?Eine Möglichkeit zu zeigen, was einzigartig macht, ist: es zu erklären. Ein Anbieter verkauft vegane Haarbürsten oder plastikfreie Plastiktüten? Dann will ich wissen, was dahintersteckt. Ob derjenige das macht, weil sich mit einem Trend gerade gutes Geld verdienen lässt oder weil er Idealist ist. Denn eines ist klar: Der Online-Einkäufer ist mittlerweile klüger – und auch misstrauischer – als man denkt. Transparenz und Authentizität sind deshalb gefragt. „Auf der About-Page sollte man seine Methoden nachvollziehbar machen“, bestätigt Über-mich-Profi Aschour. Um damit – noch einmal – Vertrauen zu gewinnen. Klar, das ist schon ein ganz schönes Eigenwerbebrett, dass man da verschriftlichen soll, wenn man eigentlich Landschaftsgärtner oder Restaurantbesitzerin ist. Schreiben fällt nicht allen leicht. Vor allem nicht über sich selbst. Da gibt es jetzt drei Möglichkeiten: 1. Von den Besten lernen: Man recherchiert im Netz, sucht nach gelungenen Über-mich-Seiten und nutzt diese als Inspiration (gutes Beispiel: die "Mon Histoire" des französischen Künstlers Pierro Caron. Schlicht und einfach großartig!) 2. Schreibkick holen: Man macht ein Coaching bei Profis wie Claudia Aschour, die mit kreativen Schreibübungen Impulse und Ideen für die eigene About-Page geben. Und wenn das mit dem selbst schreiben so gar nicht klappt:3. Profis engagieren: Man beauftragt eine PR-Agentur wie ROTWAND, die nach einem intensiven Gespräch eine individuell passende Über-mich-Seite verfasst. Vielleicht können wir am Ende aus einer Crocs-Leidenschaft nämlich sogar noch ein einzigartiges Apfelkuchen-Konzept zimmern.