Digitale PR im Jahr 2024: Ein Überblick der Trends
Im Jahr 2023 konnten wir vermehrt Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und technologische Innovationen beobachten. Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass konventionelle Strategien nicht mehr so erfolgreich sind, wie sie einst waren. Somit werden wir das angesagte Motto - Think out oft the box - auch ins nächste Jahr mitnehmen.Obwohl das Jahr gerade erst begonnen hat, zeichnen sich bereits einige führende PR-Trends, Strategien und Tools ab. Auch wenn wir nicht alles im Voraus wissen, deutet vieles darauf hin, dass die Künstliche Intelligenz im Jahr 2024 im Mittelpunkt stehen wird. Bitte gut festhalten - wir begeben uns auf eine Reise in die Zukunft der digitalen PR !
1. KI, um Inhalte zu generieren
Kaum ein anderes Thema hat uns im Jahr 2023 so viele Diskussionen beschert wie Künstliche Intelligenz. Unter den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten werden mit KI faszinierende Tools entwickelt, um Inhalte zu generieren: sei es das Erstellen von Bildern aus Beschreibungen, das Verfassen von Texten - lyrisch oder prosaisch - oder sogar die Produktion von Musik oder bewegten Bildern. Die kreativen Möglichkeiten scheinen endlos zu sein, was die digitale Branche erwartungsgemäß feiert.
2. KI für Research
Die umstrittene Nutzung von KI soll laut einer Umfrage von Prowly im kommenden Jahr zu einem der größten PR-Trends werden. Bereits im Jahr 2023 hat ChatGPT als vermutlich bekanntester KI-Chatbot stark an Popularität gewonnen. In der ARD-ZDF-Onlinestudie gaben 33 Prozent der befragten jungen Leute an, ChatGPT zu nutzen. Einige Universitäten haben bereits mit der Problematik der KI-Nutzung in wissenschaftlichen Arbeiten zu kämpfen, wie zum Beispiel die Universität in Prag, die aufgrund von KI-Plagiaten sogar Bachelorarbeiten abgeschafft hat.Die Verwendung von KI in der Recherche ist unter anderem hinsichtlich Zeitersparnis äußerst attraktiv. Allerdings birgt sie auch Nachteile, die berücksichtigt werden müssen, wie zum Beispiel die Möglichkeit, dass KIs Fakten erfinden können und dadurch nicht immer die zuverlässigsten Quellen darstellen.
3. KI-Strategie Potenzial
Die rasante Entwicklung von KI in der digitalen Branche motiviert Unternehmen dazu, KI in ihre eigenen Strategien zu integrieren und zu erkunden, wie sowohl die Marke als auch die Kunden davon am besten profitieren können. Da KI kein fertiges Produkt oder Service ist, sondern sich ständig weiterentwickelt, wird viel Potenzial darin gesehen, wie sie die interne Unternehmenskommunikation optimieren und die Dienstleistungs- oder Produktentwicklung beschleunigen könnte. Des Weiteren ließe sich KI für die Schaffung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle einsetzen.
4. Strategische Nutzung von Daten in der PR
Nicht nur Künstliche Intelligenz, sondern auch Daten werden uns im kommenden Jahr beschäftigen: Laut der Prowly-Umfrage wird dies einer der größten Trends im Jahr 2024 sein.Der Übergang in die Welt der Daten ergibt sich aus der Tatsache, dass ein umfassendes Verständnis des Publikums die Qualität von Kampagnen verbessert und datenbasierte Strategieentwicklung zu besseren Ergebnissen führt. In einer Zeit, in der Transparenz und Personalisierung eine große Rolle spielen, kann Data-PR ein Game-Changer sein, um stärkere Verbindungen aufzubauen, Ergebnisse zu optimieren und die Auswirkungen der PR-Arbeit zu verstärken.
5. Social Media: KI-Elemente, Instagram Threads und LinkedIn
Der Wettbewerb der sozialen Medien um die größte Nutzerbasis geht in die nächste Runde: Auch dieses Jahr erwarten uns neue Tools und Trends, darunter auch einige, die durch KI unterstützt werden.
KI integriert in soziale Medien:
-
TikTok: individualisierter Feed durch KI
-
Instagram: KI-generierte Sticker
-
LinkedIn Premium: KI-Assistenz bei Bewerbungsschreiben und „Top Choice Jobs“ Alert
-
YouTube: Experimente mit KI-Musik und Dream Track bei den Shorts.
Auch einige organische Tools werden eingeführt: Als Alternative zu dem zunehmend unbeliebten X (früher bekannt als Twitter) ist Instagram Threads seit Kurzem in der EU verfügbar. Marketingspezialisten raten Unternehmen dringend dazu, auf dieser Plattform präsent zu sein, da die Nutzerzahl im Jahr 2024 voraussichtlich stark ansteigen wird.Während die meisten Plattformen einen Rückgang im Nutzerengagement verzeichnen, erreicht LinkedIn erstmals eine Milliarde NutzerInnen und die Engagemen Rate steigt. Die Zeiten, in denen es sich ausschließlich um eine Plattform für berufliche Zwecke handelte, sind vorbei. Heutzutage verwenden NutzerInnen LinkedIn auch, um über Lebenserfahrungen, Fähigkeiten, Ratgeber, Unterstützung oder psychische Gesundheit zu berichten.
Dort wo die Engagement Rate sinkt – z.B. auf Instagram oder TikTok – wird in diesem Jahr mehr Fokus auf die „Retention Rate“ (Rückhaltequote) gelegt. Um die Aufmerksamkeit der NutzerInnen für längere Zeit zu behalten, werden entsprechende, unterhaltsame und edukative Kampagnen, aber auch Tools wie z.B. 15-Min Videos (TikTok) eingeführt.
6. User-zentriertes SEO
Die Bedeutung der Inhaltsqualität für Suchmaschinen war noch nie so groß wie sie es in diesem Jahr sein wird: Natürlich haben wir zuvor auch schon auf Qualität geachtet, aber in einer Zeit, in der KI so viele Bereiche beeinflusst, wird der Wettbewerb im Bereich SEO noch intensiver.Bereits vor einem Jahrzehnt hat Google das EEAT-Framework (Experience, Expertise, Authoritativeness, and Trustworthiness) entwickelt, welcher Bestandteil der Richtlinien für die Bewertung der Suchqualität ist. Doch nun wird noch ein zusätzliches "E" für Experience hinzugefügt. Dies ist bedeutend, da KI nicht in der Lage ist, echte menschliche Erfahrungen zu generieren. Daher haben wir Menschen einen Vorteil bei der Erstellung von SEO-optimierten Texten.
7. KI bei Google: Search Generative Engine (SGE) und Ads
Die Bedeutung der Inhaltsqualität für Suchmaschinen war noch nie so groß wie sie es in diesem Jahr sein wird: Natürlich haben wir zuvor auch schon auf Qualität geachtet, aber in einer Zeit, in der KI so viele Bereiche beeinflusst, wird der Wettbewerb im Bereich SEO noch intensiver.Obwohl wir bereits Vorteile bei der Bewertung der Suchqualität nach nutzerorientierten Kriterien haben, bedeutet dies nicht, dass Google die Integration von KI einschränkt. Im Gegenteil, die Search Generative Engine (SGE) soll sogar erweitert werden. Das neue Tool zielt darauf ab, die Benutzererfahrung zu verbessern, indem es Suchanfragen mit generativer KI präziser und relevanter gestaltet. Die gesamte Interaktion erfolgt in Form eines Chats, wodurch Nutzer Follow-up-Anfragen stellen und bessere Ergebnisse erzielen können. Diese neue Funktion soll im Jahr 2024 vollständig eingeführt werden.
Auch in Google Ads wird in diesem Jahr ein KI-Assistent eingeführt, der dazu dient, Anzeigen besser auf die Nutzer zuzuschneiden. Skeptiker befürchten, dass die KI Design-Engineering nutzen könnte und eine Voreingenommenheit in Algorithmen und Anzeigenlayouts entstehen könnte.
8. Rückgang in sozialer Verantwortung
Auch in diesem Jahr wird im digitalen PR-Bereich auf soziale Verantwortung geachtet, wenngleich weniger als im Vorjahr, wie aus der Prowly-Umfrage hervorgeht. DIE- (Diversity, Equity, Inclusion), ESG- (Environmental, Social, Governance) oder CSR- Aktivitäten (Corporate Social Responsibility) sind wertvoll, da sich Kunden zunehmend über die ethischen Praktiken von Unternehmen informieren. Für viele Kunden ist es wichtig, dass die Werte und Missionen von Marken mit ihren eigenen übereinstimmen. Im Jahr 2024 ist dies kein neuer Trend, sondern ein wiederkehrender Aspekt und eine Mainstream-Strategie in der PR-Arbeit. Dennoch sind Kunden mittlerweile in der Lage zu erkennen, welche Aktivitäten lediglich Marketing- oder Werbeaktionen sind und welche einen authentischen Teil der Markenidentität darstellen.
9. Pitching statt Pressemitteilung
Ein weiterer wichtiger Trend im Jahr 2024 wird laut Prowly das Pitching ohne Pressemitteilungen sein. Wie bereits im State of the Media Report 2023 festgestellt wurde, erhalten JournalistInnen derart viele Pressemitteilungen und Themenvorschläge, dass selbst die guten oft in der Masse untergehen.Pitching könnte in diesem Fall einige gute Themen in die Presse bringen: Es ist eine gängige Praxis im Journalismus und erfordert keine Informationsüberflutung, sondern eine überzeugende Herangehensweise und faszinierende Anziehungspunkte. Zudem ist es zeiteffizienter als die Erstellung einer Pressemitteilung. Allerdings eignet sich Pitching nicht für eine breite Masse an Empfängern wie eine Pressemitteilung, die an alle relevanten Kontakte im Journalismus versendet wird. Stattdessen baut Pitching eine engere Beziehung zu den ausgewählten Journalistinnen auf. Letztendlich folgt das Pitching im Jahr 2024 dem Motto: Qualität vor Quantität.
10. Employee Advocacy
In einer Zeit, in der Authentizität und Vertrauen an Bedeutung gewinnen, sind diese Werte auch für die Ergebnisse von Kampagnen entscheidend. Mitarbeiter haben dabei die Möglichkeit, ihre Stimme zu nutzen und als Fürsprecher ihres Unternehmens eine größere Reichweite zu erzielen sowie die Echtheit der Kampagnen zu verbessern.„Employee Advocacy“ (Arbeitnehmer-Interessenvertretung) wird in diesem Jahr zu einem wachsenden Trend in der digitalen PR-Branche. Durch das Teilen von Neuigkeiten, Erfolgen oder Werten können Unternehmen durch Employee Advocacy nicht nur die Anzahl der Empfänger erhöhen, sondern auch neue Zielgruppen erreichen, mit denen sie sonst keinen Kontakt hätten. Zusätzlich vermitteln engagierte Mitarbeiter ein vertrauenswürdiges, authentisches und menschliches Image für das Unternehmen.
Fazit
Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz werden im Jahr 2024 zum zentralen Punkt, der viele Bereiche des digitalen PR und Marketings beeinflusst. Doch 2024 verspricht nicht nur technologische Fortschritte – auch soziale Trends und Werte wie Transparenz, Vertrauen und Authentizität werden eine bedeutende Rolle spielen. Zudem werden wir als Mitarbeiter uns verstärkt für unsere Unternehmen einsetzen.
State of the Media 2023 Report: Wenn PR Journalismus trifft
Cision hat den 14. jährlichen State of the Media Report veröffentlicht, der auf Umfragen von über 3.100 JournalistInnen aus 17 Ländern basiert. Diese Umfragen beinhalteten Einblicke in ihre Arbeit, die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, sowie ihre Zusammenarbeit mit der PR-Branche. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf den deutschen Report und besprechen die Auswirkungen der Ergebnisse auf die digitale PR-Branche.
PR aus Sicht des Journalismus
Die Wahrnehmung des PR-Angebots variiert stark je nach Medienunternehmen. Wie jede andere Beziehung hat auch die zwischen JournalistInnen und PR-Schaffenden ihre guten und schlechten Momente:Einige Befragten äußerten negative Erfahrungen, indem sie feststellten, dass Themenvorschläge und Pressemitteilungen als irrelevant oder als versuchte Beeinflussung wahrgenommen werden. Manche JournalistInnen betrachten sogar die PR-Arbeit als Hindernis anstatt Hilfe.
Allerdings sehen nicht alle nur die negativen Seiten. Es gibt auch positive Aspekte einer Zusammenarbeit zwischen Journalismus und PR: Vorschläge von ExpertInnen für Interviews und Gastbeiträge sowie die Vermittlung von Kontakten zu InterviewpartnerInnen werden von vielen positiv angenommen.
Wunschliste an PR-Schaffende
Die Wünsche und Bedürfnisse der KollegInnen im Journalismus sind für uns ein wichtiger Indikator. Nur wenn wir diesen Erwartungen mit Respekt begegnen, besteht die Möglichkeit einer Zusammenarbeit ohne gegenseitige Frustration.
Cision hat vier Aspekte aus den Anliegen deutscher JournalistInnen veröffentlicht. Dazu zählt die Anfrage nach passenden Vorschlägen, die sich im Themengebiet der JournalistInnen bewegen. Ebenso wird die Glaubwürdigkeit als entscheidender Faktor betrachtet. Dabei wird darauf geachtet, dass die Vorschläge ausschließlich qualifizierte ExpertInnen und Quellen beinhalten und dass PR-Schaffende als zuverlässig wahrgenommen werden.
Aufdringlichkeit wird nicht geschätzt, daher wurde besonders betont, dass keine Telefonanrufe erwünscht sind:
Nur 1 Prozent der JournalistInnen gibt an, Themenvorschläge telefonisch bevorzugen zu wollen. Die eindeutige Mehrheit von etwa 90 Prozent präferiert E-Mails mit Themenvorschlägen. Etwa die Hälfte der JournalistInnen betrachtet wiederholte Nachfragen nach dem Versand eines Themenvorschlags als störend. Wenn es notwendig ist, sind Nachfragen akzeptabel, allerdings nur einmal und innerhalb von 2-3 Tagen nach dem Versand des Vorschlags.
Im Allgemeinen sehen JournalistInnen – vor allem diejenigen mit mindestens 20 Jahre Berufserfahrung – keine Veränderung in der Zusammenarbeit mit PR-Schaffenden: Dabei bleibt die Menge an Themenvorschlägen, die JournalistInnen erhalten, ein großes Problem. Etwa 67 Prozent von den Befragten kriegen sogar mehr als 150 Themenvorschläge pro Woche, dabei sind die meisten irrelevant für sie:
Nur etwa 1 Prozent der Befragten sagt 75 bis 100 Prozent der Themenvorschläge seien relevant, in Kontrast behaupten 82 Prozent der Befragten, nur 0 bis 25 Prozent der Vorschläge seien relevant.
Dieses Problem kann auch negative Auswirkungen auf die Arbeit der PR-Schaffenden haben, da einige guten Themenvorschläge auch unbemerkt in der E-Mail-Menge versinken. Daraus lassen sich Schlussfolgerungen ziehen, dass Themenvorschläge immer gut vorbereitet sein müssen, auch wenn sie in kurzer Zeit geliefert werden. Schließlich entstehen langfristige Beziehungen durch hochqualitative Inhalte. Es bleibt also allen Beteiligten zu wünschen, dass die Qualität und Relevanz von Themenvorschlägen zunehmen.
Die Nachfrage nach Interaktion und Multimedialität wächst
Die Ära des Journalismus auf reinem Papier ist längst vorbei, genauso wie die Zeit, in der Inhalte ausschließlich in einem einzigen Format präsentiert wurden. Heutzutage setzen JournalistInnen weit mehr ein als nur einen guten Text und ein begleitendes Foto. Die Medienlandschaft umfasst Apps, Websites und Social Media-Plattformen, die nicht nur Inhalte bereitstellen, sondern auch mit den Nutzern interagieren und multimediale Inhalte anbieten.Gemäß des neuesten Nutzerverhaltens setzen Medien auf neue Formate, was sich auch in der Reaktion der JournalistInnen auf eingehende Inhalte widerspiegelt: Laut globalen Daten von Cision PR Newswire wurden multimediale Pressemitteilungen sechsmal häufiger beachtet als konventionelle textbasierte Pressemitteilungen.
Ein genauerer Blick auf Deutschland könnte Ähnliches zeigen:
nur 18 Prozent der JournalistInnen benutzen ein einziges Medienformat in ihrer Arbeit die Mehrheit gab an, 2 oder 3 Multimedia- oder Datenelemente in ihre Inhalte zu integrieren.
Dies scheint ein leicht steigender Trend zu sein, da 60 Prozent der Befragten genauso viele Elemente verwendet haben wie im Vorjahr, jedoch etwa 30 Prozent mehr Multimedia- oder Datenelemente verwendet haben.
Wenig überraschend ist, dass Bilder das am häufigsten integriertes Element sind. Die Top 5 der Multimediaelemente sieht folgendermaßen aus:
Bilder – 24,3 Prozent Datenvisualisierung/Infografiken – 17,1 Prozent Videos – 12,2 Prozent Beiträge aus sozialen Medien – 11,7 Prozent Umfragen – 9,9 Prozent
Die Einbindung statischer Bilder ist nicht nur im Journalismus, sondern auch für PR-Fachleute ein wesentliches Element. Es wird oft als unverzichtbar für erfolgreiche Pressemitteilungen und Themenvorschläge betrachtet. Infografiken sind ebenfalls beliebt, wenn sie einen Beitrag leisten. Es liegt an den Kommunikatoren, zu entscheiden, welche Art von Multimedia- oder Datenelementen bei der Zielgruppe oder einem spezifischen Inhalt besser ankommt. Dies bietet den PR-Profis die Chance, ihre Inhalte interessanter und qualitativ hochwertiger zu gestalten.
Doch ein multimedialer Aspekt einer Pressemitteilung oder eines Themenvorschlags heißt nicht direkt eine Annahme: Auf die Frage ob JournalistInnen einen multimedialen Vorschlag eher annehmen würden haben 40 Prozent gesagt, dass es von der Art des Datenelementes abhängt, und die Hälfte meinte, es macht für sie keinen Unterschied, ob es multimediale Elemente enthält oder nicht.
LinkedIn: Erste Wahl für berufliche Netzwerke
Die überwiegende Mehrheit der deutschen JournalistInnen benutzt soziale Medien für berufliche Zwecke, sei es zur Interaktion mit Publikum, Bewerbung von Inhalten oder auch Recherche. Doch obwohl das Rennen der Plattformen um Platz 1 des meist-genutzten Mediums ziemlich ausgeglichen ist, wird LinkedIn als erste Wahl genannt.Bemerkenswerterweise planen etwa 63 Prozent der deutschen JournalistInnen, Mastodon zu nutzen. Das wäre etwa 13 Prozent mehr als die Nutzung von LinkedIn und Instagram. Der Mikroblogging-Dienst wurde 2016 in Jena gegründet, hat seinen Sitz in Berlin und ist als dezentrales Netzwerk konzipiert, das nicht an eine einzelne Plattform gebunden ist. Dies ermöglicht verschiedenen Servern, ob privat oder geschäftlich, miteinander zu interagieren. Seit März 2023 sollen 10 Millionen Menschen bei Mastodon registriert sein.
Geplante Nutzung von sozialen Medien:
Mastodon +62,8 Prozent (aktiver) / -4,7 Prozent (weniger aktiv) LinkedIn + 49,7 Prozent (aktiver) / -6,8 Prozent (weniger aktiv) Instagram + 49,7 Prozent (aktiver) / -8,1 Prozent (weniger aktiv) TikTok +47,4 Prozent (aktiver) / -18,4 Prozent (weniger aktiv) YouTube +35,4 Prozent (aktiver) / -8% Prozent (weniger aktiv)
Obwohl diese Ergebnisse auf eine große Nutzbarkeit der sozialen Netzwerke hindeuten, ist es wichtig für die PR-Branche zu realisieren, dass persönliche Kontakte mit Medienvertretern weiterhin stark präferiert sind.Die persönlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stellten JournalistInnen vor Herausforderungen. Direkte Treffen mit Quellen und ExpertInnen fehlten und erschwerten die Recherche. Selbst Videocalls konnten dies nicht ausgleichen.
In der State-of-the-Media-Umfrage nannten JournalistInnen den Mangel an Außenterminen als Problem. Etwa zwei Drittel nahmen aufgrund von Corona an weniger Veranstaltungen teil. Etwa 70 Prozent der Befragten bevorzugen Präsenztermine für berufliche Zwecke und Networking. Nur ein Viertel hat für virtuelle Veranstaltungen abgestimmt.
Zunehmender Wert von Daten
Die Datenbedeutung in den Medien steigt stetig, sei es für Abonnements, Beitragsdaten oder Publikumsengagement. Über die Hälfte der Befragten stützte erneut ihre redaktionelle Strategie auf Daten wie Aufrufe, Engagement und demografische Infos. Ein Viertel von ihnen hätte im Vergleich zum Vorjahr sogar verstärkt auf Daten gesetzt.Daten sind nicht nur für die Planung und Umsetzung von Medieninhalten wichtig, sondern auch für die nachträgliche Erfolgsmessung. Sie ermöglichen eine genaue Bewertung der Leistung und sind bereits fester Bestandteil von Redaktionsmeetings. Erwartungsgemäß der Prioritäten der JournalistInnen, spielt die Glaubwürdigkeit der Daten ebenfalls eine Rolle. Wichtige Agenturen wie DPA, Bloomberg und Reuters gelten als vertrauenswürdige Quellen. Branchenexperten und Pressemitteilungen mit nahe-liegenden Ergebnissen, werden ebenfalls als glaubwürdige Informationsquellen betrachtet.
Besonders bemerkenswert ist, dass Pressemitteilungen von etwa 37 Prozent der Befragten als das nützlichste Werkzeug für die Generierung von Inhalten oder Ideen in der Pressearbeit genannt wurden. Branchenexperten werden mit 20 Prozent für diese Zwecke ebenfalls häufiger bevorzugt als die bereits genannten, vertrauten Quellen Bloomberg, DPA usw.
Bedeutung der Medienarbeit
In einer Ära, in der Fake News die Glaubwürdigkeit untergräbt, betrachten deutsche JournalistInnen die Aufrechterhaltung der Medien als ihre herausragendste Herausforderung. Zusätzlich leidet auch die Wirtschaftlichkeit der Medien unter abnehmenden Werbe- und Vertriebseinnahmen.Trotz der zu bewältigenden Herausforderungen bleibt die Bedeutung der Medienarbeit außerordentlich stark. Medien liefern weiterhin hochwertige Inhalte und erreichen ihre Zielgruppen. Eine Medienplatzierung bleibt daher eine bedeutende Strategie für die Pressearbeit.
Etwa 43 Prozent der befragten JournalistInnen nannten Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung ihres Arbeitspensums trotz Personalabbaus und reduzierter Ressourcen in den letzten 12 Monaten. Ein Teil dieses Problems liegt in der breiten Themenlandschaft, mit der die meisten JournalistInnen umgehen müssen. Nur ungefähr 27 Prozent berichten über ein spezifisches Resort/Thema. Der Rest steht unter dem Druck, sich in vielen Themenbereichen auskennen und qualitativ hochwertige Inhalte produzieren zu müssen.
Eine große Mehrheit der JournalistInnen betrachtet die Gewährleistung der Richtigkeit von Inhalten als Priorität in ihrer Arbeit. Darüber hinaus ist es für sie wichtig, als vertrauenswürdige Nachrichtenquelle angesehen zu werden. Diese Prioritäten erwarten Medienschaffende auch von ihren Organisationen.
Was bedeuten die Zahlen der ARD-ZDF-Online Studie 2023 für Rotwand und die digitale PR?
Die jährliche ARD und ZDF Onlinestudie zur Internetnutzung in Deutschland gibt die neusten Onlinestatistiken bekannt: Instagram ist der neue Spitzenreiter unter den sozialen Netzwerken! Allerdings sind die aktuellen Studienergebnisse nicht nur für Social Media Manager:innen relevant, sondern bringen frischen Wind in die digitale PR-Welt. Deswegen entschlüsseln wir in diesem Artikel, was die wegweisenden Erkenntnisse und neusten Fakten für unseren Fachbereich bereithalten.
Internetnutzung unverändert hoch
Die Nutzung des Internets in Deutschland bleibt weiterhin hoch. Vier von fünf Menschen beschäftigen sich täglich im Netz, obwohl die Online-Mediennutzung leicht zurückgegangen ist. Vermutungen über die Gründe für diesen Rückgang weisen auf das Comeback von Lebensstilen vor der Corona-Pandemie außerhalb des eigenen Haushalts hin. Dies könnte zu einem Zeitmangel für die Nutzung von Online-Medien führen. Hinsichtlich der allgemeinen Tagesreichweite im Internet zeigt sich keine geschlechtsspezifische Diskrepanz: Frauen nutzen das Internet in diesem Jahr genauso häufig wie Männer. Es wurden jedoch Unterschiede zwischen den Altersgruppen festgestellt, wobei die Tagesreichweite des Internets mit zunehmendem Alter abnimmt. Bei den unter 40-Jährigen bleibt die Nutzung jedoch konstant über 90 Prozent.
Nutzerfavoriten: Suchmaschinen und „Evergreen" E-Mails
In einer Welt, in der es so oft schwieriger ist, verlegte Schlüssel zu finden, als Antworten auf komplexe wissenschaftliche Fragen zu erhalten, dominieren Suchmaschinen wie Google das Internet. Dabei liegt die Nutzerzahl bei unter 50-Jährigen über 90 Prozent. Zusätzlich zeigen Untersuchungen, dass Männer anscheinend häufiger online nach Antworten suchen als Frauen. Auf Platz zwei der bevorzugten Internetnutzungsmethoden steht die Kommunikation per E-Mail, die von etwa drei Vierteln der Befragten genutzt wird. Dabei sind 30- bis 49-Jährigen die Altersgruppe mit der stärksten Nutzung, gefolgt bei 14- bis 29-Jährigen. Für die digitale PR-Branche verdeutlichen diese Ergebnisse: SEO Strategien sind nach wie vor für den Erfolg von Marken im digitalen Raum relevant. Die Fan- und Followeranzahl wächst auf Social Media Plattformen weiterhin stark an. Dennoch positioniert sich die E-Mail-Kommunikation weiterhin als grundlegende und effektive Art der Interaktion im.
Meta-Plattformen - Leader im Social Media Bereich
Die Plattformen des Metaverse sind die beliebtesten Netzwerke unter den Befragten. Ob nur bei den Jungen oder Allgemein, Instagram ist zweifellos der Spitzenreiter unter den sozialen Netzwerken. Dabei liegt die allgemeine Nutzung der Plattform bei 35 Prozent und in der jüngsten Altersgruppe sogar bei 79 Prozent. Damit überholt Instagram auch Facebook (allg. 33 Prozent).
Weiter im Ranking folgen die besonders unter jungen Leuten beliebten Plattformen:
-
TikTok - 15 Prozent,
-
Snapchat - 13 Prozent
-
Pinterest - 11 Prozent.
Mit nur 8 Prozent fällt Twitter (X) dieses Jahr auf den sechsten Platz zurück. Die Hälfte der Bevölkerung nutzt wöchentlich soziale Netzwerke, wobei diese Nutzung besonders stark in den Altersgruppen unter 50 ausgeprägt ist. Diese Erkenntnisse sind von hoher Relevanz für den gesamten Bereich der digitalen PR. Die Kommunikation mit spezifischen Zielgruppen erfolgt besonders effektiv mit Hilfe der richtigen Tools und Plattformen.
Wenig überraschend: Video ist meistkonsumiertes Format
Wer TikToks und Instagram Reels konsumiert, sitzt im Bandwagon mit dabei: Das Interesse an Bewegtbild steigt weiter an, besonders auf Social Media. Dabei liegt die Anzahl der täglichen Video-Konsumenten bereits bei der Hälfte der Befragten. Wöchentlich haben sogar drei Viertel der Befragten den Konsum von Bewegtbild angegeben.
Die Spitzenreiter unter den Altersgruppen sind hierbei zweifellos die jüngsten Befragten (14- bis 29-Jährige), wobei der wöchentliche Video-Konsum sogar bei 96 Prozent liegt. Dabei sind sie auch die größte Konsumentengruppe von Inhalten in Mediatheken und bei Streamingdiensten. Wenn man jedoch genauer auf den täglichen Konsum von Videos in Mediatheken anschaut, sind dann doch die 30- bis 49-Jährige die aktivsten Nutzer.
Deutschlands Top Videostreaming-Anbieter:
-
Youtube - 69 Prozent
-
ZDF - 55 Prozent
-
ARD - 54 Prozent
-
Netflix - 50 Prozent,
-
Prime Video - 50 Prozent
-
Disney+ - 28 Prozent.