Die jährliche ARD und ZDF Onlinestudie zur Internetnutzung in Deutschland gibt die neusten Onlinestatistiken bekannt: Instagram ist der neue Spitzenreiter unter den sozialen Netzwerken! Allerdings sind die aktuellen Studienergebnisse nicht nur für Social Media Manager:innen relevant, sondern bringen frischen Wind in die digitale PR-Welt. Deswegen entschlüsseln wir in diesem Artikel, was die wegweisenden Erkenntnisse und neusten Fakten für unseren Fachbereich bereithalten.

Internetnutzung unverändert hoch

Die Nutzung des Internets in Deutschland bleibt weiterhin hoch. Vier von fünf Menschen beschäftigen sich täglich im Netz, obwohl die Online-Mediennutzung leicht zurückgegangen ist. Vermutungen über die Gründe für diesen Rückgang weisen auf das Comeback von Lebensstilen vor der Corona-Pandemie außerhalb des eigenen Haushalts hin. Dies könnte zu einem Zeitmangel für die Nutzung von Online-Medien führen. Hinsichtlich der allgemeinen Tagesreichweite im Internet zeigt sich keine geschlechtsspezifische Diskrepanz: Frauen nutzen das Internet in diesem Jahr genauso häufig wie Männer. Es wurden jedoch Unterschiede zwischen den Altersgruppen festgestellt, wobei die Tagesreichweite des Internets mit zunehmendem Alter abnimmt. Bei den unter 40-Jährigen bleibt die Nutzung jedoch konstant über 90 Prozent.

Nutzerfavoriten: Suchmaschinen und Evergreen" E-Mails

In einer Welt, in der es so oft schwieriger ist, verlegte Schlüssel zu finden, als Antworten auf komplexe wissenschaftliche Fragen zu erhalten, dominieren Suchmaschinen wie Google das Internet. Dabei liegt die Nutzerzahl bei unter 50-Jährigen über 90 Prozent. Zusätzlich zeigen Untersuchungen, dass Männer anscheinend häufiger online nach Antworten suchen als Frauen. Auf Platz zwei der bevorzugten Internetnutzungsmethoden steht die Kommunikation per E-Mail, die von etwa drei Vierteln der Befragten genutzt wird. Dabei sind 30- bis 49-Jährigen die Altersgruppe mit der stärksten Nutzung, gefolgt bei 14- bis 29-Jährigen. Für die digitale PR-Branche verdeutlichen diese Ergebnisse: SEO Strategien sind nach wie vor für den Erfolg von Marken im digitalen Raum relevant. Die Fan- und Followeranzahl wächst auf Social Media Plattformen weiterhin stark an. Dennoch positioniert sich die E-Mail-Kommunikation weiterhin als grundlegende und effektive Art der Interaktion im.

Meta-Plattformen - Leader im Social Media Bereich

Die Plattformen des Metaverse sind die beliebtesten Netzwerke unter den Befragten. Ob nur bei den Jungen oder Allgemein, Instagram ist zweifellos der Spitzenreiter unter den sozialen Netzwerken. Dabei liegt die allgemeine Nutzung der Plattform bei 35 Prozent und in der jüngsten Altersgruppe sogar bei 79 Prozent. Damit überholt Instagram auch Facebook (allg. 33 Prozent).

Weiter im Ranking folgen die besonders unter jungen Leuten beliebten Plattformen:

  • TikTok - 15 Prozent,

  • Snapchat - 13 Prozent

  • Pinterest - 11 Prozent.

Mit nur 8 Prozent fällt Twitter (X) dieses Jahr auf den sechsten Platz zurück. Die Hälfte der Bevölkerung nutzt wöchentlich soziale Netzwerke, wobei diese Nutzung besonders stark in den Altersgruppen unter 50 ausgeprägt ist. Diese Erkenntnisse sind von hoher Relevanz für den gesamten Bereich der digitalen PR. Die Kommunikation mit spezifischen Zielgruppen erfolgt besonders effektiv mit Hilfe der richtigen Tools und Plattformen.

Wenig überraschend: Video ist meistkonsumiertes Format

Wer TikToks und Instagram Reels konsumiert, sitzt im Bandwagon mit dabei: Das Interesse an Bewegtbild steigt weiter an, besonders auf Social Media. Dabei liegt die Anzahl der täglichen Video-Konsumenten bereits bei der Hälfte der Befragten. Wöchentlich haben sogar drei Viertel der Befragten den Konsum von Bewegtbild angegeben.

Die Spitzenreiter unter den Altersgruppen sind hierbei zweifellos die jüngsten Befragten (14- bis 29-Jährige), wobei der wöchentliche Video-Konsum sogar bei 96 Prozent liegt. Dabei sind sie auch die größte Konsumentengruppe von Inhalten in Mediatheken und bei Streamingdiensten. Wenn man jedoch genauer auf den täglichen Konsum von Videos in Mediatheken anschaut, sind dann doch die 30- bis 49-Jährige die aktivsten Nutzer.

Deutschlands Top Videostreaming-Anbieter:

  • Youtube - 69 Prozent

  • ZDF - 55 Prozent

  • ARD - 54 Prozent

  • Netflix - 50 Prozent,

  • Prime Video - 50 Prozent

  • Disney+ - 28 Prozent.

Diese Fakten sind für Reichweiten von Social-Media-Kampagnen und die strategische Entwicklung von Marken und Kampagnen entscheidend. Da die Studie den Bewegtbildkonsum von verschiedenen Quellen umfasst, bietet sich mit der steigenden Tendenz an Videokonsum eine breite Palette von Onlinetools an.

Textkonsum im Rückgang

Wir lesen immer weniger – auch online: Das zeigt der Konsum von Textinhalten, wie etwa Onlineartikeln. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser von 45 Prozent auf 36 Prozent gesunken. Auf Social Media lesen die Befragten unverändert viel: 23 Prozent konsumieren dieses Jahr Artikel in den sozialen Netzwerken. Online-Zeitschriften und Zeitungen sind 2023 weniger beliebt und werden nur noch von 16 Prozent der Befragten online gelesen. 2022 waren es noch 22 Prozent. Für die digitale PR ist dies ein wichtiger Hinweis für die Medienplatzierung: Die Annahme, dass Onlineartikel in Zeitungen oder Zeitschriften eine ebenso starke Reichweite und Wirksamkeit wie in der Vergangenheit erzielen, ist nicht mehr realistisch. Stattdessen behalten Artikel in den sozialen Medien ihre konkurrenzlose Stellung als das kraftvollste Werkzeug für textbasierte Inhalte.

Stabile Audio-Wochenreichweite

Audioinhalte bleiben unaufhaltsam stark: Mit einer konstanten Reichweite von 66 Prozent behaupten Musikstreamingdienste wie Spotify und YouTube Music nach wie vor ihre Vorherrschaft in der Welt des digitalen Hörerlebnisses. Gleichzeitig verzeichnen Podcasts und abrufbare Radiosendungen eine kontinuierlich starke Reichweite. Das bedeutet, dass Medienplatzierungen durch Podcasts und on-demand Radiosendungen nach wie vor eine äußerst effektive Strategie für die PR-Branche darstellen. Im Gegensatz dazu verlieren Live-Radioprogrammen im Internet an Relevanz: Noch im Vorjahr hörten 30 Prozent der Befragten Live-Radioprogrammen. In diesem Jahr waren es 25 Prozent.

KI-Chatbots? Was ist das?

Willkommen in der Ära in denen Unterhaltungen mit einem nicht physisch existierenden Gesprächspartner normalisiert werden: Die diesjährige ARD/ZDF Studie greift das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und insbesondere das Phänomen der Chatbots auf. Das im November 2022 kostenfrei eingeführte ChatGPT ist wohl einer der aktuellen bekannten. Da es zurzeit noch unklar ist, ob ChatGPT nur ein vorübergehender Hype oder langfristiger Trend sein wird, wurde die Umfrage generalisiert. Dabei wurde festgestellt, dass KI-Chatbots besonders bei jungen Menschen bekannt sind. Obwohl 73 Prozent der 14- bis 29-Jährigen bereits von KI-Chatbots wie ChatGPT gehört haben, geben nur 33 Prozent an, sie tatsächlich zu nutzen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Anwendung dieses KI-Tools deutlich ab, obwohl mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter 70 Jahren bereits von KI-Chatbots gehört hat.

Im Vergleich mit anderen Innovationen seien solche Ergebnisse, in einer so kurzen Zeit nach der Einführung des Tools, sehr bemerkenswert. Obwohl KI viele Debatten auslöst und letztendlich auch Regulierungen erfordert, eröffnen sich durch die Entwicklung dieser neuen Technologien völlig neue und spannende Möglichkeiten für digitale PR. Daher ist dies ein Bereich, den wir intensiv beobachten sollten.