„Heute beginnt fast jeder Recherche-Einstieg im Journalismus bei Google oder Wikipedia. Früher haben wir zunächst im Archiv gewühlt und Telefonrecherche gemacht“, so Oscar Tiefenthal, Leiter der Evangelischen Journalistenschule in Berlin.

Wer früher mit Notizblock und Kugelschreiber von Pressetermin zu Pressetermin hetzte, sitzt heute mit ergonomischen Stuhl (im Idealfall) und Starbucks Kaffeebecher am Schreibtisch. Und klickt sich durch Unmengen an Informationen im Netz. Nebenher wird gemailt, geskypt oder per Whatsapp kommuniziert. Anders als früher findet die Kommunikation nicht mehr Vor-Ort, sondern online statt. Doch haben sich die Recherche-Gewohnheiten so drastisch geändert wie wir uns das immer laienhaft vorstellen?

Die Daten der kürzlich veröffentlichten Umfrage mit dem Titel „Recherche 2016“ von news aktuell soll darüber Aufschluss geben. Ganze 1.223 Journalisten gaben Auskunft: wie sie recherchieren, welche Quellen sie nutzen und wie sich die Nutzung verändert hat. Die Ergebnisse der Umfrage hat news aktuell in einem gelungenem Whitepaper zusammengestellt, welches ihr hier downloaden könnt. Für all diejenigen, denen 10 Seiten zu lang sind, haben wir die wichtigsten Erkenntnisse hier zusammengefasst: 1. Altbewährt und immer noch heiß begehrt: PressemitteilungenWer glaubt, dass Journalisten heutzutage aus Zeitmangel persönlichen Kontakt meiden, liegt falsch! Die Umfrage beweist das Gegenteil: Dicht gefolgt von klassischen Pressemitteilungen, gilt das „persönliche Gespräch“ nach wie vor als eine der wichtigsten Informationsquellen im Redaktionsalltag. Weit dahinter - auf den Plätzen 12 und 14 - liegen soziale Netzwerke und Blogs. 2. Informationsquelle oder Shitstorm? Gespaltene Meinung über soziale NetzwerkeWeniger verwunderlich als die immer noch begehrte Pressemitteilung ist die Tatsache, dass ein deutlicher Generationenunterschied hinsichtlich der Quellenwahl besteht: Knapp zwei Drittel aller Befragten unter 35 gaben an, soziale Netzwerke regelmäßig als Informationsquelle zu nutzen. Bei den über 50-Jährigen sind es deutlich weniger. Der Grund hierfür ist, dass der Großteil der älteren Journalisten kein Vertrauen in gefundene Daten und Informationen aus sozialen Netzwerken hat.Bei den unter 35-Jährigen ist dies genau umgekehrt: Facebook, Twitter oder Pinterest gelten als wertvolle Quellen. Das Videoportal YouTube, nutzen interessanterweise alle Altersgruppen gleichermaßen. Vermutlich, da die Beweiskraft von Videos als allgemein hoch wahrgenommen wird. 3. Heute gilt noch: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!Für rund 86% aller befragten Journalisten zählen Pressemitteilungen zu den wertvollsten Informationsquellen ihrer Arbeit. Für Unternehmen ist dies ein deutliches Signal, dieses Kommunikationsinstrument weiterhin zu nutzen und auszubauen. Laut der aktuellen Umfrage erwarten die Empfänger neben reinen Meldungen weiterführendes Material. So sind für 87% der Befragten „Bilder“ und für 88% „Hintergrundinformationen als Link“ essenziell. Insgesamt hat sich der Bedarf an Bildern in den letzten zwei Jahren soweit gesteigert, dass rund 40% der Journalisten täglich PR-Fotos verwenden. 4. Junge Journalisten fordern „Mobile Revolution“PR-Profis müssen sich mehr und mehr auf Mobile einstellen. Die Zeiten des lokalen Surfens am Computer sind passé: Heutzutage verzichtet nur knapp ein Drittel der Journalisten in Deutschland bei der Recherche auf Smartphone oder Tablet. Es ist daher empfehlenswert, die Inhalte für mobile Geräte zu optimieren und früh online zu stellen. Ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Pressemitteilung kann unter anderem die Sendezeit sein. Laut „Recherche 2016“-Umfrage sind 71% der Redakteure besonders in den Morgenstunden, zwischen 10 Uhr und 12 Uhr, im Netz unterwegs. 5. Ideale Kommunikationsbedingungen schaffenDas Zusammenspiel von Presse und Unternehmens-PR kann besser laufen, so das Ergebnis der news-aktuell-Umfrage. Zahlreiche Journalisten kritisieren den aus ihrer Sicht fehlenden Dienstleistungsgedanken vieler Kommunikatoren. In erste Linie wünschen sich Journalisten eine schnellere Beantwortung von Anfragen sowie eine bessere Terminkoordination. Darüber hinaus sprechen sich 36% der befragten Journalisten für einen allgemeinen Branchen-Experten als Ansprechpartner aus. Besonders im Krisenfall können Journalisten auf diesen jederzeit zurückgreifen. Ein Blick in die Zukunft moderner PREines steht fest: Die digitale Recherche bietet enorme Chancen. Journalisten können bequem vom Schreibtisch aus arbeiten, müssen nicht jede Quelle persönlich aufsuchen und sind nicht lokal gebunden. LAN Kabel oder Wifi ermöglichen einen unbegrenzten und schnellen Zugang zu Primärquellen auf der ganzen Welt. Beide - sowohl Journalisten als auch Unternehmer - profitieren davon gleichermaßen. Dennoch sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass ein Telefonat oder das persönliche Treffen mit einer Quelle unersetzbar sind. Es reicht weder für Journalisten, noch für Unternehmen Informationen ausschließlich digital bereitzustellen. Persönliche Kontakte sowie Face-to-Face Kommunikation werden weiterhin von Bedeutung sein.

„Heute beginnt fast jeder Recherche-Einstieg im Journalismus bei Google oder Wikipedia. Früher haben wir zunächst im Archiv gewühlt und Telefonrecherche gemacht“, so Oscar Tiefenthal, Leiter der Evangelischen Journalistenschule in Berlin.

Wer früher mit Notizblock und Kugelschreiber von Pressetermin zu Pressetermin hetzte, sitzt heute mit ergonomischen Stuhl (im Idealfall) und Starbucks Kaffeebecher am Schreibtisch. Und klickt sich durch Unmengen an Informationen im Netz. Nebenher wird gemailt, geskypt oder per Whatsapp kommuniziert. Anders als früher findet die Kommunikation nicht mehr Vor-Ort, sondern online statt. Doch haben sich die Recherche-Gewohnheiten so drastisch geändert wie wir uns das immer laienhaft vorstellen?

Die Daten der kürzlich veröffentlichten Umfrage mit dem Titel „Recherche 2016“ von news aktuell soll darüber Aufschluss geben. Ganze 1.223 Journalisten gaben Auskunft: wie sie recherchieren, welche Quellen sie nutzen und wie sich die Nutzung verändert hat. Die Ergebnisse der Umfrage hat news aktuell in einem gelungenem Whitepaper zusammengestellt, welches ihr hier downloaden könnt. Für all diejenigen, denen 10 Seiten zu lang sind, haben wir die wichtigsten Erkenntnisse hier zusammengefasst: 1. Altbewährt und immer noch heiß begehrt: PressemitteilungenWer glaubt, dass Journalisten heutzutage aus Zeitmangel persönlichen Kontakt meiden, liegt falsch! Die Umfrage beweist das Gegenteil: Dicht gefolgt von klassischen Pressemitteilungen, gilt das „persönliche Gespräch“ nach wie vor als eine der wichtigsten Informationsquellen im Redaktionsalltag. Weit dahinter - auf den Plätzen 12 und 14 - liegen soziale Netzwerke und Blogs. 2. Informationsquelle oder Shitstorm? Gespaltene Meinung über soziale NetzwerkeWeniger verwunderlich als die immer noch begehrte Pressemitteilung ist die Tatsache, dass ein deutlicher Generationenunterschied hinsichtlich der Quellenwahl besteht: Knapp zwei Drittel aller Befragten unter 35 gaben an, soziale Netzwerke regelmäßig als Informationsquelle zu nutzen. Bei den über 50-Jährigen sind es deutlich weniger. Der Grund hierfür ist, dass der Großteil der älteren Journalisten kein Vertrauen in gefundene Daten und Informationen aus sozialen Netzwerken hat.Bei den unter 35-Jährigen ist dies genau umgekehrt: Facebook, Twitter oder Pinterest gelten als wertvolle Quellen. Das Videoportal YouTube, nutzen interessanterweise alle Altersgruppen gleichermaßen. Vermutlich, da die Beweiskraft von Videos als allgemein hoch wahrgenommen wird. 3. Heute gilt noch: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!Für rund 86% aller befragten Journalisten zählen Pressemitteilungen zu den wertvollsten Informationsquellen ihrer Arbeit. Für Unternehmen ist dies ein deutliches Signal, dieses Kommunikationsinstrument weiterhin zu nutzen und auszubauen. Laut der aktuellen Umfrage erwarten die Empfänger neben reinen Meldungen weiterführendes Material. So sind für 87% der Befragten „Bilder“ und für 88% „Hintergrundinformationen als Link“ essenziell. Insgesamt hat sich der Bedarf an Bildern in den letzten zwei Jahren soweit gesteigert, dass rund 40% der Journalisten täglich PR-Fotos verwenden. 4. Junge Journalisten fordern „Mobile Revolution“PR-Profis müssen sich mehr und mehr auf Mobile einstellen. Die Zeiten des lokalen Surfens am Computer sind passé: Heutzutage verzichtet nur knapp ein Drittel der Journalisten in Deutschland bei der Recherche auf Smartphone oder Tablet. Es ist daher empfehlenswert, die Inhalte für mobile Geräte zu optimieren und früh online zu stellen. Ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Pressemitteilung kann unter anderem die Sendezeit sein. Laut „Recherche 2016“-Umfrage sind 71% der Redakteure besonders in den Morgenstunden, zwischen 10 Uhr und 12 Uhr, im Netz unterwegs. 5. Ideale Kommunikationsbedingungen schaffenDas Zusammenspiel von Presse und Unternehmens-PR kann besser laufen, so das Ergebnis der news-aktuell-Umfrage. Zahlreiche Journalisten kritisieren den aus ihrer Sicht fehlenden Dienstleistungsgedanken vieler Kommunikatoren. In erste Linie wünschen sich Journalisten eine schnellere Beantwortung von Anfragen sowie eine bessere Terminkoordination. Darüber hinaus sprechen sich 36% der befragten Journalisten für einen allgemeinen Branchen-Experten als Ansprechpartner aus. Besonders im Krisenfall können Journalisten auf diesen jederzeit zurückgreifen. Ein Blick in die Zukunft moderner PREines steht fest: Die digitale Recherche bietet enorme Chancen. Journalisten können bequem vom Schreibtisch aus arbeiten, müssen nicht jede Quelle persönlich aufsuchen und sind nicht lokal gebunden. LAN Kabel oder Wifi ermöglichen einen unbegrenzten und schnellen Zugang zu Primärquellen auf der ganzen Welt. Beide - sowohl Journalisten als auch Unternehmer - profitieren davon gleichermaßen. Dennoch sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass ein Telefonat oder das persönliche Treffen mit einer Quelle unersetzbar sind. Es reicht weder für Journalisten, noch für Unternehmen Informationen ausschließlich digital bereitzustellen. Persönliche Kontakte sowie Face-to-Face Kommunikation werden weiterhin von Bedeutung sein.